Details
Zusammen mit Kindern werden wir die imposante Bergwelt des Berner Oberlandes entdecken und unter der fachkundigen Leitung von Bergführer Andreas Zimmermann die pädagogischen und technischen Grundlagen des Familienbergsteigens kennenlernen.
- Zielgruppe: Familien mit sportlichen Kindern ab 9 Jahren.
- Anforderung: Gute Kondition, Erfahrung in den Bergen und keine Höhenangst
- Dauer: 4 Tage
Unterkunft: 1x Dossenhütte, 2x Gaulihütte, inkl. Halbpension und Marschtee
Kosten: Erwachsene CHF 350.— , Kinder CHF 180.— für LAV-Mitglieder (Nichtmitglieder-Zuschlag ist jeweils direkt auf den Hütten zu entrichten) inkl. Anreise und Taxibus. Kosten zusätzlich: Extras auf den Hütten (Getränke etc.)
Ausrüstung: Liste folgt nach Anmeldung
Anmeldung: bis 30. April 2017 bei Michaela Rehak-Beck, Telefon: 079 355 57 10 oder
Programm:
- 1. Tag: Anreise mit ÖV frühmorgens in das Berneroberland auf die Rosenlaui. Zu Fuss geht es weiter über Stock und Stein auf dem interessanten Hüttenaufstieg zur Dossenhütte
- 2. Tag: Über den felsigen Dossengrat klettern wir hoch, durch ein Felsband auf den Gletscher und weiter bis zum Ränfenhorn. Zwischen Gletscherspalten führt unser Weg weiter bis zur Gaulihütte
- 3. Tag: An diesem Tag gehen wir auf das Hangendgletscherhorn. Eine sehr abwechslungsreiche Hochtour erwartet uns. Übernachten werden wir nochmals in der Gaulihütte.
- 4. Tag: Nach einer wunderschönen Wasserfallrundtour mit Gletschereisbergen steigen wir ab in das wilde Urbachtal. Ein Taxibus bringt uns nach Meiringen. Heimreise
Rückblick
Am späten Nachmittag des 2. August sind wir, d.h. neun Kinder und acht Erwachsene, mit dem Zug nach Meiringen gefahren. Die Zugfahrt verbrachten wir mit Umsteigen, Plaudern, Spielen, Witze erzählen….Zum Znacht haben wir gepicknickt. Wir übernachteten in „Simons Herberge“. Jede Familie hat ein Zimmer bekommen.
Donnerstag, 3. August
Am nächsten Morgen sind wir mit dem Bus nach Rosenlaui gefahren. Dort haben wir auch unseren Bergführer Andi zusammen mit seiner Familie getroffen. Ab da mussten wir laufen. Wir wanderten auf die Dossenhütte. Zuerst ging es noch auf einem gemütlichen Wanderweg langsam aufwärts, bevor wir dann schnell in steinigeres Gelände gelangten und uns der Gletscher und die Engelshörner zum Staunen brachten. Als es dann felsig wurde und wir vermehrt klettern – oder besser gesagt kraxeln – mussten, seilten wir uns an. Jede Familie bildete eine Seilschaft und wir gingen am kurzen Seil Richtung Dossenhütte. Es war sehr steil und anstrengend. Nach fünf Stunden erreichten wir unser Ziel und wurden mit feinen Spagetthis und Dessert belohnt. Geschlafen wurde in der separaten Hütte, welche wir mit unserer Truppe grad füllten. Alle gingen früh ins Bett.
Kilian, Miriam und Petra
Freitag, 4. August
Heute ist um 5 Uhr Frühstück angesagt und pünktlich um 6 Uhr sind die Seilschaften parat für unsere Tagestour über das Ränfenhorn zur Gaulihütte. Zuerst klettern wir über den Dossengrat zum Dossensattel. Während diesem Aufstieg geht gerade die Sonne auf – ein wundervolles Schauspiel! Vom Sattel geht es weiter über den Bänderweg zum Rosenlauigletscher. Ein riesiges Firnfeld erwartet uns, über das wir sogar ohne Steigeisen zum Ränfenhorn aufsteigen. Hier machen wir die verdiente Mittagsrast und bestaunen die Gipfel ringsum und den Gauligletscher unter uns. Über diesen wandern wir, mit Steigeisen und Pickel ausgerüstet, abwärts, vorbei an imposanten Gletscherspalten und unterirdischen Gletscherbächen bis fast zum Gletscherbruch. Jetzt gibt es nochmals einen kurzen Aufstieg über die Moräne des Gauligletschers bis hinauf zum Propeller (Nachbau) der Dakota, die im November 1946 mit zwölf Passagieren an Bord auf dem Flug von München nach Marseille auf dem Gauligletscher notgelandet war. Nach einer kurzen Rast steigen wir hinunter zur Gaulihütte, wo wir gegen 16 Uhr ankommen. Hier erwartet uns die freundliche Hüttenwartin Franziska mit einem Glas Willkommenstee. Eine anstrengende, aber abwechslungsreiche Tour liegt hinter uns. Wir sind glücklich über die vielen Eindrücke.
Lorena, Linus, Christian, Magdalena
Samstag, 5. August
Nach einem üppigen Frühstück, bei dem es neben Müesli und Marmelade auch Bergkäse gibt, geht es gut genährt auf zur Besteigung des Hangendgletscherhorns. Wir starten von 2230m an der Gaulihütte über den auf rund 2850 m liegenden Hangendgletscher.Dort angekommen, machen wir eine kurze Pause mit einem Schluck Tee und Schoggi. Wir packen Klettergurt, Pickel und Steigeisen aus. Da es auf dem Hangendgletscherhorn auch einige Spalten gibt, seilen wir uns zu einer Dreier-Seilschaft zusammen.
Es geht hoch auf die 3291m liegende Spitze mit toller Aussicht auf die Gletscherwelt. Trotz schwieriger Passagen - Klettern über Felsgrate und abfallende Hänge - führt uns unser Bergführer Andi Zimmermann sicher hoch bis zum Gipfelkreuz. Stolz auf die eigene Leistung und die der Kinder im Speziellen geniessen wir die Mittagsverpflegung. Der Gipfelbucheintrag darf natürlich nicht fehlen.
Der Abstieg, wieder in einer Dreier-Seilschaft, fordert unsere volle Konzentration. Andi weist uns auf einige Gefahren hin, die den einen oder anderen im ersten Moment schwer schlucken lässt. Mit Bravour und ohne Zwischenfälle meistern wir aber das Überqueren der Eisspalten und den steilen Hang. Im unteren Teil des Schneefelds gleiten wir mit den Steigeisen gekonnt hinunter und beenden diese Bergtour mit einer lustigen Schneeballschlacht.
Nach kurzer Wanderzeit ist der im Vorfeld versprochene Gletschersee endlich in Sicht. Vergnügt und ohne Scheu springen die Kinder und einige Erwachsene in den ‚kalten‘ See. Abgekühlt und gut gelaunt kommen wir gegen 15 h wieder bei der Gaulihütte an. Kühle Getränke und eine frisch gebackene Wähe runden diesen tollen Tag ab. Um 18.30 wartet das Abendessen im Winterraum auf uns. Heute gibt es Polentasuppe, Salat, Linseneintopf, Reis und Currygeschnetzeltes sowie als Dessert eine feine Nektarinencreme.
Ein herzliches Dankeschön gilt unserem Bergführer, der mit seiner ruhigen und professionellen Art diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis machte.
Hubert und Christine, Planken
Sonntag, 6. August
Am letzten Tag zeichnete sich doch noch ein Wetterumschlag ab, so dass wir ‚ausschlafen‘ durften. Nach dem Frühstück traten wir im 9 Uhr den Abstieg ins Tal an. Im Nebel folgten wir dem Weg durchs wilde Urbachtal. Das Rauschen der Bäche begleitete uns und einzig einige Schafe kreuzten unsere Route. Nach rund vier Stunden trafen wir in Meiringen ein, wo wir nach einer Stärkung die Rückreise mit dem Zug ins Rheintal in Angriff nahmen.
C. Lampert-Beck