Schneeschuhtour Vizan Pintg 2514 m, Sa 2.2.2025
Für diesen Sonntag war eine einfache Schneeschuhtour im Programm. Doch wenige Tage zuvor gab es in den höheren Lagen eine ordentliche Menge Neuschnee. Aufgrund des schlechten Schneedeckenaufbaus wurde die Lawinenwarnstufe 4 / Gross ausgegeben.
Was nun? Wie verändert sich die Situation? Ich habe meine Teilnehmerinnen vier Tage vor der Tour entsprechend informiert. Sofern das Lawinenbulletin auf Gross bleibt, würde ich eine alternative Route anbieten.
Doch es wandte sich zum Positiven. Am Freitag und Samstag vor der Tour war „nur“ noch die Warnstufe 3 / Erheblich ausgegeben. Bei dieser Warnstufe konnte die Tour mit entsprechender Routenwahl durchgeführt werden. Dem Auslaufbereich eines grossen Hanges konnte ausgewichen werden. Die Wetterprognose verkündete ebenfalls beste Bedingungen.
Jedoch, zwei Teilnehmerinnen war es dennoch nicht geheuer. Sie hatten einfach ein unwohles Gefühl im Bauch. Wie kann ich als Tourenleiter das Unbehagen in einem Telefongespräch ausräumen? Käme doch eher einem Überreden als Überzeugen gleich.
Die beiden Frauen entschieden sich, nicht mit auf diese Tour zu gehen. Mit dieser Entscheidung kann ich gut leben. Der Entscheid zeigt Stärke. Wenn jemand nicht geübt im Kartenlesen ist, so kann man auch das Lawinenbulletin richtig interpretieren und auf die Route umlegen. Man muss lernen, selbst Touren zu planen. Mit Orientierungs- und Lawinenkursen.
So ergab es sich, dass mich am Sonntag nur eine Teilnehmerin auf den Vizan begleitete. Bei herrlichem Sonnenschein und nur minus 6° am Start. Anfangs der Waldstrasse, im Winter eine Schlittelbahn, entlang hinauf. Mehr oder weniger dem Sommerweg zur Cufercalhütte folgend. Kurz vor dieser ein Schwenker nach Osten zum Gipfel. Immer die flachsten Hänge unter 30° anpeilend. Zwei Wummgeräusche gehört. Ein deutlicher Hinweis auf die Gefahrenstufe 3. Einmal im Aufstieg, einmal beim Abstieg.
Im Abstieg die direkte Variante durch den steilen Wald gewählt. Kürzer und schneller, aber nicht bequemer. Ein paar Strapazen dürfen sein.
Wir konnten einen herrlichen Tag mit viel Sonne, grosser Weitsicht und ohne andere Tourengehenden geniessen. Der Vater, der mit seinen zwei Kindern auf der Ebene bei Gruobli auf ihrem Snowmobil umherdüste, zählt nicht.
Die schönen Bilder von der Tour hat alle meine Begleiterin aufgenommen. Vielen Dank.
Peter Frick