Details
Diese Tage sind ideal für Eiskletterer, die ihr Können an natürlichen Eisfällen vertiefen möchten.
Die Fälle am Ostfuss des Älplihorn bieten viele Routen in verschiedenen Schwierigkeiten an!Mehrseillängen bis gut 100 Hm sind möglich! Mut zum Vorstieg wird erwartet! Toperope möglich!
Obige Schwierigkeiten beziehen sich auf den Zustieg. Der Zustieg ist am idealsten mit Schneeschuhen (per Ski auch möglich) zu bewältigen.
Für Eisketterer, die ihr Können an natürlichen Eisfällen vertiefen und anwenden möchten, sind Eisfälle im Sertigtal ideal. Taktik und Technik werden hier besonders gefordert. Eine ideale Möglichkeit das eigene Können zu steigern. Die Fälle am Ostfuss des Älplihorn bieten viele Routen in verschiedenen Schwierigkeiten an. Wobei die Schwierigkeiten bei Eisturmniveau und höher liegen. Mehrseillängen bis gut 100 Hm sind möglich.
- Treffpunkt um 7:30 beim Walserhuus im Sertig/Davos. Strecke; A 13, Landquart – Davos – Sertig. Ab Schaan ca. 85 km, Fahrzeit ca. 1 1/4 h.
- Es besteht die Möglichkeit, freitags oder samstags oder an beiden Tagen zu klettern. Der Leiter Peter Frick ist beide Tage vor Ort.
- Anmeldung für Übernachtung im Hotel Walserhuus (ca. CHF 90.- Ü/HP) bis 18.1.2018, mit Angabe welche Tage besucht werden, beim Leiter Peter Frick!
- Anforderungen: Erfahrung im Nachstieg beim Eisklettern, Seilhandhabung und Sicherungstechnik. (Einschützung: Die Eisrouten am Eisturm (WI 2-3) im Malbun sollten keine allzu grossen Schwierigkeiten sein.) Die Sertigfälle weisen Schwierigkeitsgrade von WI 3 bis WI 5 auf. Mut zum Vorstieg wird erwartet. Es können Toproperouten eingerichtet werden, das ist aber nur der halbe Spass.
- Ausrüstung: komplette Eiskletterausrüstung! Möglichst viele Eisschrauben und Expressen. Lange Halbseile von Vorteil. Zum Bau von Abseilständen ein paar, mindestens 6 mm dicke und 1.50 m lange Reepschnüre mitnehmen (können im Frühling wieder eingesammelt werden). Gute, wasserdichte und warme Kleidung empfohlen. Genügend Wechselhandschuhe.
- Der Zustieg, 300 Hm, 4 km, ab dem Walserhuus dauert etwa 1 h und kann mit Schneeschuhen oder Tourenski erfolgen. Verpflegung und Getränke aus dem Rucksack.
Anmeldung (bis 21. Januar 2018) und Auskunft bei Peter Frick per E-Mail: oder Tel. +423 384 28 05.
Eckdaten:
Rückblick
Das Sertigtal bei Davos bietet schöne und abwechslungsreiche Eisfälle in meist guter Qualität zum Klettern. Der Zustieg beträgt eine knappe Stunde und geht am idealsten mit Schneeschuhen. Am Ende der Strasse befinden sich ein grosser Parkplatz sowie eine super Unterkunft. Eine der Eisrouten zählt zu den Top 50 der Schweiz! Das alles sind gewichtige Argumente für viele Eiskletterer. Daher wird der Spot an den Wochenenden gut besucht. Für mich ein Grund, die Eisklettertage für Freitag und Samstag anzubieten, mit der Option, den Sonntag anzuhängen.
Am Freitag liess sich niemand ausser Oli und mir von der Arbeit abhalten. Auch gut. So konnten wir in aller Ruhe das Eis inspizieren und eine Route klettern. Der Wetterbericht meldete für Freitag milde Temperaturen. Gut für die Eisqualität, weniger gut für den Neuschnee in den Felsen. Mit der steigenden Temperatur begann um die Mittagszeit der Neuschnee aus den Felsen abzurutschen. Die von uns gewählte Route war gut geschützt unter überhängenden Felsen. In den Couloirs links und rechts flossen immer wieder kleine Rutsche ab. Mit ordentlichem Pflatschen prallten die Schneemassen im Hang unter uns auf. Es blieb bei dieser einzigen Eisroute am Freitag. Wir brachen am frühen Nachmittag das Klettern ab und gingen ins Hotel Walserhuus zurück.
Am Samstagmorgen kamen Urs und Beni zu uns. Nach kurzem Materialcheck stiegen wir zu den Eisfällen auf. Es war deutlich kälter. Die Verhältnisse waren besser als am Vortag. Es folgten uns noch einige andere Seilschaften zu den Eisfällen. Urs und Beni kletterten unsere Route von gestern. Oli und ich stiegen bei der grossen Säule ein. Diese Säule reizte uns schon die Jahre zuvor. Aber noch nie stand sie so prachtvoll vor uns wie heute. Die Eisqualität war nur in der ersten Seillänge nicht so gut wie gewünscht. In der zweiten Länge war das Eis ideal, nicht nur zum Klettern, sondern auch um abzusichern. Gross war die Freude, nach 75 m in 80° bis 90° Grad steilem Eis den Standplatz zu erreichen. Am Nachmittag stiegen auch Urs und Beni in unsere Route vom Vormittag ein. Auch ihnen gelang auf Anhieb der Durchstieg. Oli und ich begnügten uns mit einer weniger kräftezehrenden Route am Nachmittag.
Am Sonntag stiessen Julia und Larissa dazu. Erneuter Materialcheck und Zustieg zu den Eisfällen. Heute waren weniger Seilschaften unterwegs. Schön, so kann man ohne Eile seine Route auswählen. Denn wer zuerst am Einstieg ist, kann die Route wählen. Mit Julia und Larissa bildete ich eine Dreierseilschaft. Ich wählte eine Route mit ca. 60° steilem Eis. Ohne Probleme stiegen sie die zwei Seillängen nach. Nun standen wir vor der dritten und letzten Seillänge dieser Route. Da hinauf? Ca. 20 m 80° und weitere 20 m mit 90° steilem Eis? Na klar! Das muss probiert werden! Nun denn, ich durfte vorsteigen. Das Absichern war an diesem röhrigen Eis heikler als in den Längen zuvor. Mehr Eisschrauben brauchen mehr Kraft. Diese Kraft ist jedoch in den zweiten 20 m der Seillänge nötig. 20 m in schönem, weichem Blumenkohleis, über welches das Wasser läuft. Geschafft, ich bin am Stand! Nun wird es interessant: Ob die Mädels das auch schaffen? Wer zweifelt, wird eines Besseren belehrt! Erst Larissa, dann Julia. Mit ein wenig psychologischem Zug am Seil klettern diese beiden, Wildkatzen gleich, auf Anhieb die kleine Säule – ein Klassiker, der zu den Top-50-Routen der Schweiz zählt! Chapeau! Mit ihren Freudenjauchzern haben sie die Burschen Urs und Beni angelockt. Auch sie kämpfen sich die Route hoch. Nacheinander seilen wir über die Route ab und finden dabei zwei zurückgelassene Eisschrauben einer anderen Seilschaft. Im Walserhuus können wir die Eisschrauben den Besitzern überreichen.
Müde, zufrieden und ohne Blessuren fuhren wir aus dem Sertigtal heim. Sertig, wir kommen wieder zu deinen Eisfällen.
Peter Frick