Details
Anforderungen: sehr gute Kondition, Hochtourenerfahrung, leichte Klettererfahrung
Tourendauer: Freitagmittag, Samstag und Sonntag
Tourenleiter-Team: Silvio Wille (Tel. +41 79 574 95 03, E-Mail:
) und Michael Konzett
Rückblick
Tag1: Palü-Überschreitung und über die Bellavista-Terrasse zur Marco e Rosa-Hütte.
Nach einer kurzen Nacht und einem grosszügigen Frühstücksbuffet starteten wir frühmorgens bei bereits warmen Temperaturen von der Diavolezza-Hütte (2978m). Der Weg verlief über Felsen und Schnee hinunter zum Gletscher. Von da an gingen wir, gruppiert in drei Seilschaften, hinauf zum Ostgipfel des Piz Palü. Der letzte Anstieg ist sehr steil mit einzelnen Blankeisstellen. Geschlagene Tritte und die insgesamt guten Verhältnisse liessen uns diesen Teil jedoch problemlos überwinden. Auf dem Ostgipfel angekommen, machten wir eine kurze Verschnaufpause für Fotos und eine Stärkung für die bevorstehende Überschreitung. Der erste Teil führt über einen schmalen und zum Teil ziemlich ausgesetzten Grat zum Palü-Hauptgipfel (3900m). Die Fortsetzung besteht mehrheitlich aus einer schönen und gut machbaren Kraxelei über einen Felsgrat (Piz Spinas und Spinasgrat). Am Ende des Grates begann der Einstieg in die Bellvista Terrasse, über welche wir unser Tagesziel, die Marco e Rosa-Hütte, um die Mittagszeit erreichten. Die Hütte liegt auf 3600m und wird mit viel Einsatz von zwei italienischen Wirten geführt. Zum Abendessen offerieren sie sogar jeweils drei Gerichte zur Auswahl.
Tag 2: Piz Bernina über den Spallagrat mit anschliessendem Abstieg nach Morteratsch über Bellavista-Terrasse, Fortezzagrat und Morteratschgletscher
Die zweite Nacht war zwar ein wenig länger, da das Frühstück erst um 4:30 Uhr serviert wurde. Allerdings schliefen viele von uns auf dieser Höhe im vollen, engen Schlafsaal doch nicht allzu gut. Kurz vor 5 Uhr machten wir uns auf den Weg Richtung Piz Bernina. Von der Hütte geht es direkt durch Schnee und Eis hinauf zum Spallagrat. Die letzten Meter im Schnee sind sehr steil und wir waren froh, dass die Verhältnisse auch an diesem Tag top waren. Der erste, felsige Teil musste erklettert werden, jedoch ist der Grat mit hilfreichen Haken ausgestattet. Es folgten einfachere, stufenartige Passagen, zwischen welchen immer wieder kleine, leicht ausgesetzte Firngrate zu überqueren waren. Wie bereits am Tag davor fragten wir uns, ob wir nicht besser mit Steigeisen klettern sollten, um diese nicht immer wieder an- und ausziehen zu müssen. Kurz vor dem Gipfel folgte ein stark ausgesetzter und schmaler Firngrat, für welchen wir auf Zweierseilschaften wechselten und definitiv die Steigeisen benötigten. Jedoch waren die Bedingungen so gut, dass alle rasch und problemlos den Grat meisterten und nach einer weiteren kurzen Felskraxelei auf dem Gipfel standen. Der Piz Bernina ist mit 4049m der höchste und einzige Viertausender in den Ostalpen und der höchste Berg im Kanton Graubünden. Nach einer kurzen Pause und ein paar Gipfelfotos kehrten wir auf dem gleichen Weg zurück zur Marco e Rosa-Hütte. Von dort aus machten wir uns bald auf den langen Abstieg über die Bellavista-Terrasse, den Fortezzagrat und den Morteratschgletscher bis nach Morteratsch. Entlang dem Weg durch das Tal hinaus stehen immer wieder Tafeln mit Jahreszahlen, welche den Gletscherstand im jeweiligen Jahr anzeigen und so die starke Gletscherschmelze sichtbar und bewusst werden lassen.
Ein herzliches Dankeschön an den Tourenleiter Silvio und die beiden weiteren Seilführer Christian (Hitsch) und Fridolin, welche uns alle kompetent und sicher auf die Gipfel und wieder nach Hause führten.