Details
Aus organisatorischen Gründen finden die Wandertage für die Dienstags- und Freitags-Wanderer nur in einer Stärkeklasse statt. Mindestanzahl Teilnehmer 10, maximal 20.
Bitte beachten: Gilt nur für LAV-Mitglieder, welche regelmässig an den Wanderungen teilnehmen.
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Höhendifferenz |
200 - 300 Hm (je nach Tourenwahl) |
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Wanderzeit |
ca. 2 ½ - 3 Stunden pro Tag |
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Schwierigkeit |
T1 |
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Teilnehmerzahl |
mindestens 10, maximal 20 |
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Termin |
23.06.2025 – 28.06.2025 (5 Nächte) |
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Ort |
Rueras bei Sedrun |
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Unterkunft |
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Kosten |
CHF 590.00 pro Person im Doppelzimmer mit Halbtax |
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Leistungen |
Halbpension inkl. Lunchpaket |
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Anmeldefrist |
31. März 2025 |
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Besonderes |
Sofern sich keine gravierenden Änderungen ergeben, sind Fahrten mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) von Disentis bis Realp kostenlos, ebenso die Nutzung der Seilbahnen in diesem Gebiet. |
Bei Fragen wende dich bitte an Luzia Deplazes unter oder +41 78 793 31 63.
Anmeldung im Sekretariat des LAV unter oder +423 232 98 12.
Eckdaten:
Rückblick
Tourenbericht Seniorenwandertage in Rueras/Sedrun, 23.-28. Juni 2025
Der Name Surselva (rätoromanisch «das Land oberhalb des Waldes») ist ausserhalb unseres Landes lediglich einem kleinen Kreis bekannt. Das mag vielleicht daran liegen, dass für das etwa sechzig Kilometer lange Tal des jungen Rheins die deutsche Bezeichnung «Vorderrheintal» geläufiger ist. Auf relativ kleinem Raum bietet sich die Surselva als ausgesprochen vielseitiges Wanderrevier an. Wie überall in den Schweizer Alpen ist das Wegnetz in der Surselva hervorragend ausgebaut und markiert. Die Surselva umfasst also das Gebiet des Vorderrheins von der Quelle am Oberalppass bis zum Zusammenfluss mit dem Hinterrhein bei Reichenau; den Besucher begeistert nicht nur die majestätische Bergwelt der Alpen, sondern auch die typischen Alpenblumen wie der Enzian, das Edelweiss und das Alpenveilchen.
Seit vielen Jahren organisiert der Liechtensteiner Alpenverein die beliebten Wandertage mitten im Sommer für die bergtüchtigen Senioren/innen und erfreut sich jeweils eines guten Zuspruchs. So hatten sich 24 Teilnehmer unter der Leitung von Luzia Deplazes in der Zeit vom 23. bis 28. Juni für die Wandertage in der Surselva angemeldet, genau genommen in Rueras nahe von Sedrun. Nach der Fahrt dorthin mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bezogen wir das Quartier im Hotel «Mountain Lodge», wo wir bestens untergebracht waren. Dieses Hotel inmitten der Schweizer Berge verströmte einen richtigen italienischen Charme, zudem ist der Bahnhof der Matterhorn-Gotthardbahn nur eine kurze Distanz davon entfernt, mit deren Nutzung alle wichtigen Stützpunkte ab Disentis leicht erreicht werden können.
Die Matterhorn-Gotthardbahn durchfährt die schönsten Gegenden der Schweiz. Sie führt von Zermatt via Andermatt bis ins bündnerische Disentis. Sie besitzt ein Streckennetz von rund 144 Kilometern und ist durchgehend schmalspurig. Das bekannteste Zugsangebot ist ja der Glacier-Express, den viele Liechtensteiner sicher kennen.
«Mir ist’s unter allen Gegenden, die ich kenne, die liebste und interessanteste», meinte einst Johann Wolfgang von Goethe, als er am Ende des 18. Jahrhunderts dreimal die Gegend am Gotthard besuchte. Was Goethe damals konnte, das können die LAV-Senioren auch. So fuhren wir mit dieser schmalspurigen Bahn über den Oberalppass (2044 m ü.M.) nach Andermatt und besuchten dort im Tal den idyllisch knapp 1400 Einwohner zählenden Ort als attraktives Urlaubsziel für Wander- und Naturfreunde. Während dieser Passfahrt bestaunten wir die an den Berghängen in voller Blüte stehenden Alpenrosen, und das zu Tausenden.
Die Passhöhe ist der Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen. Drei Kilometer südlich des Passes liegt der Tomasee, der als Quelle des Rheins auf 2345 m liegt. Diese einmalige Wandermöglichkeit liessen sich einige LAV-Teilnehmer nicht entgehen und besuchten als gute Patrioten den «See beim Hügel», während die restliche Gruppe den leicht angestauten Oberalpsee umrundete.
Der Tomasee, die Rheinquelle, ist ein besonderer Ort. Der Benediktiner Mönch vom Kloster Disentis, Pater Placidus Spescha, erwähnte in seiner Beschreibung den Ort wie folgt: «Dieser 200 Schritt breite und 400 Schritt lange See ist das Becken, aus welchem der vordere Rhein seinen Ursprung nimmt. Es ist eine wunderschöne Gegend und somit würdig, die Urquelle eines solchen Flusses zu sein».
Als Highlight der LAV-Seniorenwandertage gilt sicher die Wanderung von Disentis hinauf zum Lag Serein, 2059 m hoch gelegen, wobei wir für den Aufstieg die Seilbahn von Caischavedra benutzen konnten. Es war wiederum ein herrlicher Wandertag. Unser Wanderfreund Egon aus Triesen meinte dazu ganz lakonisch: «Wenn Engel gi wandera gohn, ischt äfach schös Wätter».
Die Krönung des letzten Wandertages sollte natürlich der Besuch des Klosters von Disentis sein. Diese Benediktinerabtei im Kanton Graubünden war um das Jahr 700 gegründet worden und hat im Laufe der Jahrhunderte viele Auf und Ab ertragen müssen. Dank seines Gymnasiums ist das Kloster noch heute eine wichtige Bildungsstätte der Region. Seit 1936 können dort Maturitätsprüfungen abgelegt werden. So hatte mein verstorbener Wanderfreund Hanno Meier aus Mauren dort die Schulbank gedrückt. Leider konnten wir bei unserem Besuch das Kloster nicht besichtigen, da an diesem Nachmittag eine Totenmesse abgehalten wurde.
Als kleines Entgelt schlug die Wanderleiterin Luzia deshalb die Überschreitung der Hängebrücke «la Pendenta» vor. Hoch über dem Rhein bei Disentis erwartete uns die neue Hängebrücke mit einer beeindruckenden Länge von 300 Metern und einem schwindelerregenden Tiefblick von fast 100 Metern. Sie zählt nicht nur zu den spektakulärsten Hängebrücken der Schweiz, sondern ist auch die längste Hängebrücke im Kanton Graubünden.
Und nun noch ein Nachwort zu den Senioren-Wandertagen in Rueras. Unsere LAV-Senioren haben Ende Juni in der Surselva fünf unvergessliche Tage bei hochsommerlichen Temperaturen unfallfrei verbringen können. Nochmals sei unser Wanderfreund Egon aus Triesen erwähnt, der zu den Wandertagen gemeint hat: «Eine Landschaft erobert man mit den Schuhsohlen, nicht mit den Autoreifen». Alle vierundzwanzig Teilnehmer möchten im Nachhinein der versierten Wanderleiterin Luzia Deplazes sowie ihren Helfern Anita und Markus nochmals für ihren Einsatz und Hilfe danken. Wir freuen uns bereits heute auf ein Wiedersehen bei den Wandertagen im nächsten Jahr.
Günther Jehle