Details
Anmeldung bis 31. Januar 2019 bei Friedo Pelger!
Infos:
- verschiedene Routen mit dem Schwierigkeitsgrad "wenig schwierig"
- täglich bis max. 1200 Hm
- Leitung: Friedo Pelger, Tel. +423 794 40 50, E-Mail:
Rückblick
Im Langtauferer Tal – ein Skitourenwochenende mit dem LAV unter der Leitung von Friedo Pelger
Das Wochenendwetter ist instabil vorhergesagt, die Tourenbedingungen vor Ort sind daher ungewiss. Trotzdem entschliessen wir uns, eine Gruppe von drei Frauen und drei Männern vom LAV unter der Führung von Tourenleiter Friedo Pelger, Richtung Langtauferer Tal im Vinschgau (Südtirol) aufzubrechen.
Mein verlängertes Wochenende beginnt schon am Donnerstagabend, als ich die Gastfreundschaft von Friedo und seiner Familie in ihrem eigenen Haus erleben darf und einen ersten Eindruck bekomme von seiner Liebe zu Südtirol, seinen profunden Kenntnissen der Region und den unzähligen Möglichkeiten, dort zu jeder Jahreszeit Touren machen zu können. Eines der vielen Bergbücher über Südtirol nehmen wir zur Hand und ich erlebe in Gedanken, was ich noch alles angehen kann. Am anderen Morgen starten wir mit zwei Autos. Friedos ursprüngliche Idee, von Guarda im Unterengadin zur Tuoi Hütte zu steigen, erweist sich spätestens nach der Vereina-Durchquerung ins Unterengadin als wenig sinnvoll: Kaum Schnee und neblig trübes Wetter mit Nieselregen legen den Entschluss nahe, weiter südlich Richtung Reschenpass zu fahren. Der im Reschensee versunkene romanische Kirchtum aus dem 14. Jahrhundert, auf vielen Postkarten des Vinschgaus ein unverkennbares Symbol der Region, begrüßt uns bei der Ankunft. Friedos langjährigen Skitourenerfahrungen rund um den Reschenpass kommen uns zugute. Es geht zunächst ins Rojental am Reschensee vorbei in die Sesvenna-Gruppe. Den Grionkopf, 2920m - oben auf dem Gipfelkreuz steht irrigerweise „Reschen“ - hat er als alternative Eingehtour ausgewählt. Anfangs noch neblig, reisst es doch mehr und mehr auf und wir erleben den Gipfel bei Sonne und Sicht zu Ortler, Königsspitze und Cevedale. Die Abfahrt geht besser als gedacht. Ein gelungener Einstieg in das Tourenwochenende.
Das Langtauferertal ist der südlichste Teil der Ötztaler Alpen. Es gilt als eines der ursprünglichsten Täler der Alpen und zeigt bis heute eine weitgehend unversehrte bergbäuerliche Kulturlandschaft. Darüber hinaus bietet es unendliche Tourenmöglichkeiten aller Schwierigkeitsgrade. Durch seine Nähe zum Alpenhauptkamm ist das Tal schneesicher bis weit ins Frühjahr hinein. Wir werden diesmal nur einen kleinen Ausschnitt erleben können. Unsere Unterkunft im Hotel Alpenjuwel liegt ganz am Talende bei Melag unterhalb des Gletschermassivs der Weisskugel. Ein kleiner, aber feiner Wellnessbereich, ausgezeichnete Südtiroler Küche, Rotwein in Fülle, grosszügig von Rolf gestiftet - noch mehr Genuss geht kaum. Friedo testet abends unsere Geschichtskenntnisse zu Italien und Südtirol. Auch hier kennt er sich gut aus, nicht nur am Berg! Jetzt steht die „Königsetappe“an, ein Klassiker des Langtauferertals, die Valbenairspitze auf 3199 m mit 1300 Hm im Aufstieg fordert Kondition und Durchhaltevermögen. Die zum Teil gut angelegte, aber sehr eisige Spur zwingt dazu, nebenan Ausweichmöglichkeiten zu suchen, um nicht ständig zu rutschen. Der Tipp zu Harscheisen und höchster Steilstufeneinstellung der Aufstiegshilfe am Ski funktioniert super. Tipps und Hilfe bei schwierigen Spitzkehren auch von unseren erfahrenen Bergfreunden geben mir mehr Sicherheit. Ich gehe jetzt entspannter und kann einiges wieder auffrischen, was ich zwar schon einmal gehört habe, doch in der Praxis immer wieder neu erfahren und lernen muss. Wir drei Frauen entschließen uns zu einem Skidepot kurz unterhalb des Gipfels. Eisige Verhältnisse und ein immer schmaler werdender Gipfelgrat - hierzu fehlt die Kraft, die ja auch immer noch für die Abfahrt reichen muss. Die Mühen des langen Aufstiegs zahlen sich mit einem traumhafter Rundumblick bis zum Ortler und der Königsspitze aus. Eisiger und harter Schnee auch bei der Abfahrt, der typische "Butterfirn" bleibt uns verwehrt. Umso mehr genießen wir nochmals den Einkehrschwung an der Melager Alm. Nie schmecken Bier und Südtiroler Apfelstrudel so gut wie am Ende einer gelungenen Skitour.
Für den Sonntag kündigt sich um Mitternacht Schnee an, so dass wir auf den nächsten 3000er, den Glockhauser, verzichten müssen und eine alternative Route auswählen. Die Berghütte Maseben auf 2267m ist heute unser vorläufiges Etappenziel. Maseben ist ein ehemaliges kleines Skigebiet, dessen Zubringerlifte abgebaut wurden das heute gern von Skitourengehern, Schneeschuhläufern und Familien genutzt wird, um das Winterparadies mit Almhütte zu geniessen.
Wir steigen bei leichtem Schneefall in langen Bögen über die Skihänge auf. Das Aprilwetter macht seinem Namen alle Ehre. Nebel und Sonne hatten wir schon, heute ist Schnee angesagt, wieder Winter, mitten im April.
An der urigen Berghütte angekommen, kehren wir ein und warten noch eine Weile auf bessere Sicht. Stattdessen wird der Schneefall dichter. Wir entschliessen uns zur Umkehr. Die Abfahrt mit der guten Neuschneeauflage bringt noch einmal Tiefschneegenuss für alle.
Drei gelungene Skitourentage gehen zu Ende. Die Zeit ist wie im Flug vergangen Vielleicht trifft man sich bald wieder zu der ein oder anderen neuen Tour. Nochmals Dank an Friedo für die perfekte Tourenleitung und Begleitung.
Magdalena
Das Wochenendwetter ist instabil vorhergesagt, die Tourenbedingungen vor Ort sind daher ungewiss. Trotzdem entschliessen wir uns, eine Gruppe von drei Frauen und drei Männern vom LAV unter der Führung von Tourenleiter Friedo Pelger, Richtung Langtauferer Tal im Vinschgau (Südtirol) aufzubrechen.
Mein verlängertes Wochenende beginnt schon am Donnerstagabend, als ich die Gastfreundschaft von Friedo und seiner Familie in ihrem eigenen Haus erleben darf und einen ersten Eindruck bekomme von seiner Liebe zu Südtirol, seinen profunden Kenntnissen der Region und den unzähligen Möglichkeiten, dort zu jeder Jahreszeit Touren machen zu können. Eines der vielen Bergbücher über Südtirol nehmen wir zur Hand und ich erlebe in Gedanken, was ich noch alles angehen kann. Am anderen Morgen starten wir mit zwei Autos. Friedos ursprüngliche Idee, von Guarda im Unterengadin zur Tuoi Hütte zu steigen, erweist sich spätestens nach der Vereina-Durchquerung ins Unterengadin als wenig sinnvoll: Kaum Schnee und neblig trübes Wetter mit Nieselregen legen den Entschluss nahe, weiter südlich Richtung Reschenpass zu fahren. Der im Reschensee versunkene romanische Kirchtum aus dem 14. Jahrhundert, auf vielen Postkarten des Vinschgaus ein unverkennbares Symbol der Region, begrüßt uns bei der Ankunft. Friedos langjährigen Skitourenerfahrungen rund um den Reschenpass kommen uns zugute. Es geht zunächst ins Rojental am Reschensee vorbei in die Sesvenna-Gruppe. Den Grionkopf, 2920m - oben auf dem Gipfelkreuz steht irrigerweise „Reschen“ - hat er als alternative Eingehtour ausgewählt. Anfangs noch neblig, reisst es doch mehr und mehr auf und wir erleben den Gipfel bei Sonne und Sicht zu Ortler, Königsspitze und Cevedale. Die Abfahrt geht besser als gedacht. Ein gelungener Einstieg in das Tourenwochenende.
Das Langtauferertal ist der südlichste Teil der Ötztaler Alpen. Es gilt als eines der ursprünglichsten Täler der Alpen und zeigt bis heute eine weitgehend unversehrte bergbäuerliche Kulturlandschaft. Darüber hinaus bietet es unendliche Tourenmöglichkeiten aller Schwierigkeitsgrade. Durch seine Nähe zum Alpenhauptkamm ist das Tal schneesicher bis weit ins Frühjahr hinein. Wir werden diesmal nur einen kleinen Ausschnitt erleben können. Unsere Unterkunft im Hotel Alpenjuwel liegt ganz am Talende bei Melag unterhalb des Gletschermassivs der Weisskugel. Ein kleiner, aber feiner Wellnessbereich, ausgezeichnete Südtiroler Küche, Rotwein in Fülle, grosszügig von Rolf gestiftet - noch mehr Genuss geht kaum. Friedo testet abends unsere Geschichtskenntnisse zu Italien und Südtirol. Auch hier kennt er sich gut aus, nicht nur am Berg! Jetzt steht die „Königsetappe“an, ein Klassiker des Langtauferertals, die Valbenairspitze auf 3199 m mit 1300 Hm im Aufstieg fordert Kondition und Durchhaltevermögen. Die zum Teil gut angelegte, aber sehr eisige Spur zwingt dazu, nebenan Ausweichmöglichkeiten zu suchen, um nicht ständig zu rutschen. Der Tipp zu Harscheisen und höchster Steilstufeneinstellung der Aufstiegshilfe am Ski funktioniert super. Tipps und Hilfe bei schwierigen Spitzkehren auch von unseren erfahrenen Bergfreunden geben mir mehr Sicherheit. Ich gehe jetzt entspannter und kann einiges wieder auffrischen, was ich zwar schon einmal gehört habe, doch in der Praxis immer wieder neu erfahren und lernen muss. Wir drei Frauen entschließen uns zu einem Skidepot kurz unterhalb des Gipfels. Eisige Verhältnisse und ein immer schmaler werdender Gipfelgrat - hierzu fehlt die Kraft, die ja auch immer noch für die Abfahrt reichen muss. Die Mühen des langen Aufstiegs zahlen sich mit einem traumhafter Rundumblick bis zum Ortler und der Königsspitze aus. Eisiger und harter Schnee auch bei der Abfahrt, der typische "Butterfirn" bleibt uns verwehrt. Umso mehr genießen wir nochmals den Einkehrschwung an der Melager Alm. Nie schmecken Bier und Südtiroler Apfelstrudel so gut wie am Ende einer gelungenen Skitour.
Für den Sonntag kündigt sich um Mitternacht Schnee an, so dass wir auf den nächsten 3000er, den Glockhauser, verzichten müssen und eine alternative Route auswählen. Die Berghütte Maseben auf 2267m ist heute unser vorläufiges Etappenziel. Maseben ist ein ehemaliges kleines Skigebiet, dessen Zubringerlifte abgebaut wurden das heute gern von Skitourengehern, Schneeschuhläufern und Familien genutzt wird, um das Winterparadies mit Almhütte zu geniessen.
Wir steigen bei leichtem Schneefall in langen Bögen über die Skihänge auf. Das Aprilwetter macht seinem Namen alle Ehre. Nebel und Sonne hatten wir schon, heute ist Schnee angesagt, wieder Winter, mitten im April.
An der urigen Berghütte angekommen, kehren wir ein und warten noch eine Weile auf bessere Sicht. Stattdessen wird der Schneefall dichter. Wir entschliessen uns zur Umkehr. Die Abfahrt mit der guten Neuschneeauflage bringt noch einmal Tiefschneegenuss für alle.
Drei gelungene Skitourentage gehen zu Ende. Die Zeit ist wie im Flug vergangen Vielleicht trifft man sich bald wieder zu der ein oder anderen neuen Tour. Nochmals Dank an Friedo für die perfekte Tourenleitung und Begleitung.
Magdalena