Details
14. April bis 28. April 2017 - Colorado USA Anmeldung bis Ende Dezember 2016
Wie, wo, was?
Mit dem Komfort-Wohnmobil reisen wir in die schönsten Skitourengebiete der Rocky Mountains von Colorado.
Wir entdecken den Rocky Mountain Nationalpark, machen Skitouren am Berthoudpass, einen Abstecher nach Vail, erkunden den Rifle Gap State Park, besuchen Breckenridge und Teluride in der Nähe von Silverton.
Nicht nur an Ruhetagen bleibt Zeit zum Baden in heissen Quellen und ein Bier im Saloon.
Das Wohnmobil ermöglicht es uns direkt am Ausgangspunkt zu den schönsten Routen und mitten in der Natur unser Basecamp aufzuschlagen. Ein eigenes Bett, Dusche, Heizung, Kühlschrank bieten viel Komfort im grosszügigen Wohnmobil. Zwischendurch nutzen wir auch Camping-Infrastrukturen und essen im Restaurant.
Anforderungen
Etwas Abenteuerlust. Gute Vorbereitung lohnt sich.
Gute Kondition für 4 bis 7 Stunden und 1000/1500 Hm auf Höhen bis zu 4500 Metern.
Organisation für den LAV: Nikolaus Frick, Tel. 232 06 09
Tourenleitung: Bergführer Michael Bargetze
Gruppengrösse: 7 Teilnehmer
Kosten: Ab ZH Flughafen und zurück pauschal CHF 4600.- exklusive Getränke und Benzin.
Wie, wo, was?
Mit dem Komfort-Wohnmobil reisen wir in die schönsten Skitourengebiete der Rocky Mountains von Colorado.
Wir entdecken den Rocky Mountain Nationalpark, machen Skitouren am Berthoudpass, einen Abstecher nach Vail, erkunden den Rifle Gap State Park, besuchen Breckenridge und Teluride in der Nähe von Silverton.
Nicht nur an Ruhetagen bleibt Zeit zum Baden in heissen Quellen und ein Bier im Saloon.
Das Wohnmobil ermöglicht es uns direkt am Ausgangspunkt zu den schönsten Routen und mitten in der Natur unser Basecamp aufzuschlagen. Ein eigenes Bett, Dusche, Heizung, Kühlschrank bieten viel Komfort im grosszügigen Wohnmobil. Zwischendurch nutzen wir auch Camping-Infrastrukturen und essen im Restaurant.
Anforderungen
Etwas Abenteuerlust. Gute Vorbereitung lohnt sich.
Gute Kondition für 4 bis 7 Stunden und 1000/1500 Hm auf Höhen bis zu 4500 Metern.
Organisation für den LAV: Nikolaus Frick, Tel. 232 06 09
Tourenleitung: Bergführer Michael Bargetze
Gruppengrösse: 7 Teilnehmer
Kosten: Ab ZH Flughafen und zurück pauschal CHF 4600.- exklusive Getränke und Benzin.
Rückblick
You can’t buy happiness …Colorado vom 14. bis 28. April 2017
… aber wenn man mit dem LAV in zwei Wochen acht tolle Skitouren erleben darf, die allesamt an oder über die 4000er-Grenze geführt haben, zusätzlich noch zweimal den Colorado-Trail mit dem Mountainbike unsicher gemacht hat und das Ganze mit lustigen Bergkameraden geteilt werden konnte, wobei sogar das Wetter mitgespielt hat, dann kommt das dem Glück schon ziemlich nahe ☺.
Unsere LAV-Reise ins Glück sah im Einzelnen wie folgt aus:
Am FR 14.04. flogen wir (Rony Bargetze, Nikolaus Frick und Rolf Sele) ab Zürich via Reykjavik nach Denver, wo wir von unserem ortskundigen Bergführer, Michael Bargetze, mit dem von ihm gemieteten, gut 12 m langen und 7 t schweren Wohnmobil abgeholt wurden. Es folgte eine kurze Fahrt nach Golden, wo abendgegessen und Quartier auf einem RV-Stellplatz bezogen wurde.
Obschon die Reisestrapazen zu spüren waren und man sich noch nicht wirklich an die Höhe gewöhnt hatte, ging es schon am nächsten Tag (SA 15.04.) auf eine erste Skitour: Unsere Anfahrt nach Breckenridge wurde auf dem Loveland-Pass unterbrochen und wir machten uns in Richtung Sniktau (4020 m) auf. Michael und Nikolaus nutzten als alte Hasen gleich die Gelegenheit, die beiden "Tschutter" ein wenig einzuschulen und ihnen ein paar hilfreiche Techniktipps zu geben, da insbesondere deren Spitzkehrentechnik zu wünschen übrig liess. Leider kam es bei der Übung gleich zu einem Zwischenfall, da sich ein Ski unvermittelt verabschiedete und von Michael nur mittels eines Hechtsprungs vor dem Absturz gerettet werden konnte. Allerdings fiel er dabei auf seine ohnehin schon verletzte Schulter. Autsch, aber ein Indianer kennt ja bekanntlich keinen Schmerz. Dumm nur, dass es weder in Triesen noch am Triesenberg Indianer gibt … Wie dem auch sei, es wurde auf die Zähne gebissen und nach ca. 2 h Aufstieg war der erste Gipfel der Reise erreicht. Dieser stellte gleichzeitig den ersten 4000er für Rony und Rolf dar. Nach einer Firnabfahrt zum Wohnmobil ging es anschliessend weiter zum Hoosierpass in der Nähe von Breckenridge, wo beim Blue Lake genächtigt wurde.
Vom erwähnten Standplatz aus folgte am SO 16.04. dann der zweite Skiausflug, dessen Ziel diesmal Quaundry Peak hiess und mit 4351 m als einer der beliebtesten Tourenberge Colorados gilt. Dementsprechend waren hier für einmal auch einige andere Tourengänger unterwegs. Wir wurden für unsere Mühen mit einer atemberaubenden Abfahrt durch das gut 770 Hm umfassende, enge Christo Couloir belohnt, wobei der Einstieg durch einen steilen, recht felsigen Hang doch einige Konzentration erforderte.
Am nächsten Morgen ging es sogleich mit dem inzwischen gefassten „we-climb-at-least-seven-14‘000-feet-Colorado-summits“-Plan weiter. Diesmal galt es, den North Star Mountain mit seinen gut 4150 m zu erklimmen. Auf dessen Gipfel hatten wir das Glück, eine äusserst seltene bzw. scheue Mountain Goat (Bergziege/-gämse) zu sehen, welche die bereits an den Vortagen gesichteten Schneehasen und -hühner natürlich bei Weitem in den Schatten stellte. Nun durften wir eine traumhafte Abfahrt durch eine langgezogene, mild abfallende Mulde geniessen, bevor wir unser Fahrzeug bzw. unsere Behausung nach Breckenridge in ein RC-Camp brachten.
Aufgrund des tollen Wetters und der vielen Möglichkeiten, die sich uns in der Umgebung von Breckridge boten, sind wir auch am DI 18.04. von hier aus in Richtung Peak 10 (4160 m) gestartet. Diesen haben wir via das dortige Skigebiet erreicht. Die Abfahrt erfolgte anschliessend durch eine steil abfallende Flanke. Am Nachmittag setzten wir unsere Reise fort und erreichten über Lake Dillon schliesslich Copper Mountain, wo wir bei der Climax Mine am Freemount-Pass übernachteten.
Unser Trainingsprogramm wurde am Folgetag gar noch intensiviert: Nach einem Aufstieg, bei dem sowohl Harsch- als später auch Steigeisen zum Einsatz gelangten, empfing uns auf dem Gipfel des 4205 m hohen Mount Arkansas ein Sturm mit Windböen, die sich „gewaschen“ hatten und eine sichere Abfahrt zunächst gar nicht zuliessen. Wir mussten daher erst einmal ca. 100 Hm zu Fuss absteigen, bevor wir in einen dem Wind abgeneigten, tollen Steilhang einfahren konnten. An diesem Tag wurden unsere Aktivferien definitiv zum Abenteuerurlaub up-gegradet! Nachdem wir uns vom beschriebenen Sturmausflug erholt hatten, fuhren wir weiter via Leadville zu unserem nächsten Standplatz an den Twin Lakes, wo über den weiteren Ablauf der Reise debattiert und das Erreichen des ersten Zwischenziels (schon 5 Mal über 4000 m) mit einer besonderen Flasche Wein entsprechend gefeiert wurde.
Aufgrund der Wettervorhersagen und der körperlichen Verfassung einiger Teilnehmer (zu viel des guten Weines?) wurde beschlossen, den Donnerstag (20.04.) als Ruhe- und Reisetag einzusetzen, und so konnte Rony endlich einmal ausschlafen, bevor uns die Highways über Buona Vista, Poncha Springs und den Monarch Pass nach Gunnison und schliesslich nach Montrose führten, wo wir unsere „Zelte“ aufschlugen.
Am Freitag 21.04. cruisten wir zunächst weiter über das beschauliche Dörfchen Ouray und den sehr schmalen Million-Dollar-Highway zum Red Mountain Pass. Dort hielten wir an, um die sechste Skitour folgen zu lassen: Unser Aufstieg führte uns in Richtung Black Bear Pass zum Trico Peak, der mit 4060 m eine wunderbare Aussicht bot. Auf der folgenden Weiterfahrt haben wir einen autostoppenden Tourengeher mitgenommen. Wie sich im Gespräch herausstellte, war uns dessen tolle Abfahrtspur durch ein extrem ausgesetztes Couloir schon vom Wagen aus aufgefallen. Der Freerider gab uns allerlei nützliche Tipps zu weiteren möglichen Touren in der Umgebung von Silverton, seiner Heimat-„Stadt“, unseres nächsten Zielortes. Völlig überschwänglich betonte er: „I love this city!“ und berichtete davon, dass es dort einige „very dirty bars“ gebe, die er wirklich möge. Endlich einmal in den Ausgang, dachten sich einige und unsere Erwartungshaltung war entsprechend. In Silverton angekommen wurden wir aber jäh auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt (ohne respektlos oder herablassend sein bzw. wirken zu wollen!): Ein „Kuhdorf“ mit max. 400 ständigen Einwohnern, das im Winter von Skifahrern und im Sommer von Eisenbahntouristen (Dampflok von Durango nach Silverton, ca. 45 Miles) lebt und innerhalb dieser Saison auf über 1000 Bewohner und Geschäftstreibende anwachsen soll – nur: wir waren ausserhalb jeglicher Saison da und bis auf die Bank, welche jedem Westernfilm Ehre gemacht hätte, ein, zwei Souvenirshops, dem Liquor Store und der Avalanche-Bar waren sämtliche Fensterläden dicht. Der Running-Gag war gefunden: I love this C I T Y ! Natürlich trübte diese Erfahrung unsere Laune kein bisschen und wir verbrachten einen lustigen Abend in der Lawine (Avalanche Bar), wo übrigens neben typisch amerikanischem Essen auch ausgezeichnetes, selbst gebrautes Bier über den Tresen gereicht wurde.
Nachdem wir in der Umgebung von „this city“ bei der Gold King Mine genächtigt hatten, ging’s am Samstag mit dem Skitourentraining weiter und wir machten uns auf gen einen uns namentlich nicht bekannten Gipfel des Brown Mountain Massivs. Der Anstieg erfolgte durch eine Schlucht (Creek) und erforderte sogar eine Bachüber- bzw. -durchquerung. Wir waren wieder einmal gefordert, konnten die Situation aber letztlich trockenen Fusses meistern und erreichten unseren Zielpunkt, der, wie sich herausstellte, knapp unter 4000 m hoch war, nach einem Anstieg von gut 1000 Hm wiederum bei strahlendem Sonnenschein. Weil der Spitz somit nicht ganz an die bisher bewältigten herankam und somit als „kleina, dicka“ eingestuft werden konnte, wurde er von uns kurzerhand auf Piz Rolf getauft. Die anschliessende Abfahrt durch den dichten Tannenwald hatte es sich wiederum gewaltig in sich und stellte die Teilnehmer v. a. technisch vor einige Probleme.
Wir verbrachten eine weitere Nacht bei der Gold King Mine, um am Sonntag 23.04. erneut in Richtung Brown Mountain aufzubrechen. Diesmal ging es auf gut 4080 m und auf dem zunächst sanften Aufstieg bekamen wir neben den schon beinahe gewohnten Schneehasen und -hühnern auch einen Auerhahn sowie zwei Wölfe (sicher keine Koyoten!) zu Gesicht – echt eindrücklich! Und auch die beiden Abfahrten (Gegenhang, Rückstieg) zauberten ein weiteres Mal ein breites Grinsen in die Gesichter der Berggänger. Halt schlicht „sensationell !“ – wie es Rony im Anschluss an den super Firnspass treffend auf den Punkt brachte.
Nachdem wir ob des Abschieds von „the city“ ein paar Tränchen verdrückt hatten, machten wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Destination, dem als Mountainbike-Mekka bekannten Durango. Wir bezogen auf einem Campground unmittelbar an den Schienen des Nostalgiedampfzuges von Durango nach Silverton unseren Standplatz und machten uns bald einmal daran, entsprechende Fortbewegungsmittel zu mieten. Kaum war dies erledigt, hiess es rauf aufs Rad und ab zum Colorado-Trail zur ersten Bikeausfahrt. Diese führte uns zum National Forest und über gut 40 km Singletrail nach ca. 4 h zurück ins idyllische Städtchen.
Der nachfolgende Dienstag wurde als zweiter Ruhe- bzw. Reisetag genutzt, da die Wetterprognosen nicht wirklich rosig waren und wir uns ohnehin in Richtung Denver bewegen mussten (ca. 400 Miles; Durango, Pagosa Springs, Wolf Creek Pass, Walsenberg, Pueblo, Colorado Springs, Manitou Springs).
Erst am 26.04. schalteten wir eine Sightseeing-Session ein und besuchten den Garden of Gods mit seinen eindrücklichen, roten Sandsteintürmen und der westernfilmreifen Umgebung. Später hiess es die höchstgelegene Zahnradbahn der Welt (?) zu besteigen, die uns auf den über 4000 m hohen Pikes Peak bringen sollte. Leider blieb uns der Gipfel verwehrt, da es tagszuvor zu stark geschneit hatte. Aber immerhin schafften wir es auf rund 12‘000 Fuss, bevor wir nach Golden zurückkehrten, um dort zu nächtigten. Allerdings mussten wir feststellen, dass der gewohnte Standplatz ausgebucht war, und somit entschlossen wir uns, die Nacht auf einem grossen Parkplatz beim Baseballstadion zu verbringen. Zum Abendessen ging es dann zu einem super Mexikaner. Völlig überfressen wurden wir gegen 02:30 Uhr durch lautes Klopfen aus den Träuumen gerissen und höflich, aber bestimmt von einem uniformierten Gesetzeshüter daran erinnert, dass wir auf dem öffentlichen Parkplatz nichts verloren hätten und bis Mittag verschwunden sein müssten – immerhin durften wir bis dahin bleiben.
Glücklicherweise war mittlerweile auf „unserem“ Campground wieder ein Standplatz frei geworden und wir konnten uns für den letzten Tag dort installieren, um nach dem Abschlussprogramm in aller Ruhe die Abreisevorbereitungen treffen zu können (Wäsche machen, packen und Wohnmobil rückgabebereit herrichten). Rony entschloss sich, Denver einen Besuch abzustatten, der Rest der Truppe besorgte sich erneut Bikes und nahm den Lookout Mountain in Angriff. Nach einem Besuch des Buffalo Bill Grabes ging es über den Chimney Gulch Trail (Singletrail) spektakulär talwärts und zurück auf den Campground. Es folgten ein weiterer kulinarischer Leckerbissen mit Buffalo-Steaks, ein Abstecher in Whiskey-Lokale und ein erstmaliges Erwachen mit Lederallergie (komischerweise habe ich immer, wenn ich mit angezogenen Schuhen aufwache, Kopfweh).
Am Freitag mussten wir dann zunächst das Wohnmobil abgeben. Der Vermieter brachte uns zum Flughafen, von wo aus wir mit dem Zug noch kurz für einen Abstecher nach Denver gelangten, um die verbleibende Zeit bis zum Abflug Richtung Island zu überbrücken.
Nach zwei langen Flügen (Reykjavik; Zürich) kehrten wir schliesslich müde, aber wohlbehalten, zufrieden und voller Freude ob der vielen tollen, neuen Eindrücke und Erfahrungen ins Ländle zurück.
Dem LAV und insbesondere Nikolaus Frick als Initiator bzw. Michael Bargetze als Organisator und bestens ortskundiger Bergführer gebührt für die Ermöglichung dieser wunderbaren Reise ein riesengrosses Dankeschön!
Denn wie es schon im Titel hiess: You can’t buy happiness, aber an diesen perfekt organisierten, strahlenden Sonnentagen in Colorado waren wir sicher ganz nah am bzw. mitten drin im Glück!
Rolf Sele
… aber wenn man mit dem LAV in zwei Wochen acht tolle Skitouren erleben darf, die allesamt an oder über die 4000er-Grenze geführt haben, zusätzlich noch zweimal den Colorado-Trail mit dem Mountainbike unsicher gemacht hat und das Ganze mit lustigen Bergkameraden geteilt werden konnte, wobei sogar das Wetter mitgespielt hat, dann kommt das dem Glück schon ziemlich nahe ☺.
Unsere LAV-Reise ins Glück sah im Einzelnen wie folgt aus:
Am FR 14.04. flogen wir (Rony Bargetze, Nikolaus Frick und Rolf Sele) ab Zürich via Reykjavik nach Denver, wo wir von unserem ortskundigen Bergführer, Michael Bargetze, mit dem von ihm gemieteten, gut 12 m langen und 7 t schweren Wohnmobil abgeholt wurden. Es folgte eine kurze Fahrt nach Golden, wo abendgegessen und Quartier auf einem RV-Stellplatz bezogen wurde.
Obschon die Reisestrapazen zu spüren waren und man sich noch nicht wirklich an die Höhe gewöhnt hatte, ging es schon am nächsten Tag (SA 15.04.) auf eine erste Skitour: Unsere Anfahrt nach Breckenridge wurde auf dem Loveland-Pass unterbrochen und wir machten uns in Richtung Sniktau (4020 m) auf. Michael und Nikolaus nutzten als alte Hasen gleich die Gelegenheit, die beiden "Tschutter" ein wenig einzuschulen und ihnen ein paar hilfreiche Techniktipps zu geben, da insbesondere deren Spitzkehrentechnik zu wünschen übrig liess. Leider kam es bei der Übung gleich zu einem Zwischenfall, da sich ein Ski unvermittelt verabschiedete und von Michael nur mittels eines Hechtsprungs vor dem Absturz gerettet werden konnte. Allerdings fiel er dabei auf seine ohnehin schon verletzte Schulter. Autsch, aber ein Indianer kennt ja bekanntlich keinen Schmerz. Dumm nur, dass es weder in Triesen noch am Triesenberg Indianer gibt … Wie dem auch sei, es wurde auf die Zähne gebissen und nach ca. 2 h Aufstieg war der erste Gipfel der Reise erreicht. Dieser stellte gleichzeitig den ersten 4000er für Rony und Rolf dar. Nach einer Firnabfahrt zum Wohnmobil ging es anschliessend weiter zum Hoosierpass in der Nähe von Breckenridge, wo beim Blue Lake genächtigt wurde.
Vom erwähnten Standplatz aus folgte am SO 16.04. dann der zweite Skiausflug, dessen Ziel diesmal Quaundry Peak hiess und mit 4351 m als einer der beliebtesten Tourenberge Colorados gilt. Dementsprechend waren hier für einmal auch einige andere Tourengänger unterwegs. Wir wurden für unsere Mühen mit einer atemberaubenden Abfahrt durch das gut 770 Hm umfassende, enge Christo Couloir belohnt, wobei der Einstieg durch einen steilen, recht felsigen Hang doch einige Konzentration erforderte.
Am nächsten Morgen ging es sogleich mit dem inzwischen gefassten „we-climb-at-least-seven-14‘000-feet-Colorado-summits“-Plan weiter. Diesmal galt es, den North Star Mountain mit seinen gut 4150 m zu erklimmen. Auf dessen Gipfel hatten wir das Glück, eine äusserst seltene bzw. scheue Mountain Goat (Bergziege/-gämse) zu sehen, welche die bereits an den Vortagen gesichteten Schneehasen und -hühner natürlich bei Weitem in den Schatten stellte. Nun durften wir eine traumhafte Abfahrt durch eine langgezogene, mild abfallende Mulde geniessen, bevor wir unser Fahrzeug bzw. unsere Behausung nach Breckenridge in ein RC-Camp brachten.
Aufgrund des tollen Wetters und der vielen Möglichkeiten, die sich uns in der Umgebung von Breckridge boten, sind wir auch am DI 18.04. von hier aus in Richtung Peak 10 (4160 m) gestartet. Diesen haben wir via das dortige Skigebiet erreicht. Die Abfahrt erfolgte anschliessend durch eine steil abfallende Flanke. Am Nachmittag setzten wir unsere Reise fort und erreichten über Lake Dillon schliesslich Copper Mountain, wo wir bei der Climax Mine am Freemount-Pass übernachteten.
Unser Trainingsprogramm wurde am Folgetag gar noch intensiviert: Nach einem Aufstieg, bei dem sowohl Harsch- als später auch Steigeisen zum Einsatz gelangten, empfing uns auf dem Gipfel des 4205 m hohen Mount Arkansas ein Sturm mit Windböen, die sich „gewaschen“ hatten und eine sichere Abfahrt zunächst gar nicht zuliessen. Wir mussten daher erst einmal ca. 100 Hm zu Fuss absteigen, bevor wir in einen dem Wind abgeneigten, tollen Steilhang einfahren konnten. An diesem Tag wurden unsere Aktivferien definitiv zum Abenteuerurlaub up-gegradet! Nachdem wir uns vom beschriebenen Sturmausflug erholt hatten, fuhren wir weiter via Leadville zu unserem nächsten Standplatz an den Twin Lakes, wo über den weiteren Ablauf der Reise debattiert und das Erreichen des ersten Zwischenziels (schon 5 Mal über 4000 m) mit einer besonderen Flasche Wein entsprechend gefeiert wurde.
Aufgrund der Wettervorhersagen und der körperlichen Verfassung einiger Teilnehmer (zu viel des guten Weines?) wurde beschlossen, den Donnerstag (20.04.) als Ruhe- und Reisetag einzusetzen, und so konnte Rony endlich einmal ausschlafen, bevor uns die Highways über Buona Vista, Poncha Springs und den Monarch Pass nach Gunnison und schliesslich nach Montrose führten, wo wir unsere „Zelte“ aufschlugen.
Am Freitag 21.04. cruisten wir zunächst weiter über das beschauliche Dörfchen Ouray und den sehr schmalen Million-Dollar-Highway zum Red Mountain Pass. Dort hielten wir an, um die sechste Skitour folgen zu lassen: Unser Aufstieg führte uns in Richtung Black Bear Pass zum Trico Peak, der mit 4060 m eine wunderbare Aussicht bot. Auf der folgenden Weiterfahrt haben wir einen autostoppenden Tourengeher mitgenommen. Wie sich im Gespräch herausstellte, war uns dessen tolle Abfahrtspur durch ein extrem ausgesetztes Couloir schon vom Wagen aus aufgefallen. Der Freerider gab uns allerlei nützliche Tipps zu weiteren möglichen Touren in der Umgebung von Silverton, seiner Heimat-„Stadt“, unseres nächsten Zielortes. Völlig überschwänglich betonte er: „I love this city!“ und berichtete davon, dass es dort einige „very dirty bars“ gebe, die er wirklich möge. Endlich einmal in den Ausgang, dachten sich einige und unsere Erwartungshaltung war entsprechend. In Silverton angekommen wurden wir aber jäh auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt (ohne respektlos oder herablassend sein bzw. wirken zu wollen!): Ein „Kuhdorf“ mit max. 400 ständigen Einwohnern, das im Winter von Skifahrern und im Sommer von Eisenbahntouristen (Dampflok von Durango nach Silverton, ca. 45 Miles) lebt und innerhalb dieser Saison auf über 1000 Bewohner und Geschäftstreibende anwachsen soll – nur: wir waren ausserhalb jeglicher Saison da und bis auf die Bank, welche jedem Westernfilm Ehre gemacht hätte, ein, zwei Souvenirshops, dem Liquor Store und der Avalanche-Bar waren sämtliche Fensterläden dicht. Der Running-Gag war gefunden: I love this C I T Y ! Natürlich trübte diese Erfahrung unsere Laune kein bisschen und wir verbrachten einen lustigen Abend in der Lawine (Avalanche Bar), wo übrigens neben typisch amerikanischem Essen auch ausgezeichnetes, selbst gebrautes Bier über den Tresen gereicht wurde.
Nachdem wir in der Umgebung von „this city“ bei der Gold King Mine genächtigt hatten, ging’s am Samstag mit dem Skitourentraining weiter und wir machten uns auf gen einen uns namentlich nicht bekannten Gipfel des Brown Mountain Massivs. Der Anstieg erfolgte durch eine Schlucht (Creek) und erforderte sogar eine Bachüber- bzw. -durchquerung. Wir waren wieder einmal gefordert, konnten die Situation aber letztlich trockenen Fusses meistern und erreichten unseren Zielpunkt, der, wie sich herausstellte, knapp unter 4000 m hoch war, nach einem Anstieg von gut 1000 Hm wiederum bei strahlendem Sonnenschein. Weil der Spitz somit nicht ganz an die bisher bewältigten herankam und somit als „kleina, dicka“ eingestuft werden konnte, wurde er von uns kurzerhand auf Piz Rolf getauft. Die anschliessende Abfahrt durch den dichten Tannenwald hatte es sich wiederum gewaltig in sich und stellte die Teilnehmer v. a. technisch vor einige Probleme.
Wir verbrachten eine weitere Nacht bei der Gold King Mine, um am Sonntag 23.04. erneut in Richtung Brown Mountain aufzubrechen. Diesmal ging es auf gut 4080 m und auf dem zunächst sanften Aufstieg bekamen wir neben den schon beinahe gewohnten Schneehasen und -hühnern auch einen Auerhahn sowie zwei Wölfe (sicher keine Koyoten!) zu Gesicht – echt eindrücklich! Und auch die beiden Abfahrten (Gegenhang, Rückstieg) zauberten ein weiteres Mal ein breites Grinsen in die Gesichter der Berggänger. Halt schlicht „sensationell !“ – wie es Rony im Anschluss an den super Firnspass treffend auf den Punkt brachte.
Nachdem wir ob des Abschieds von „the city“ ein paar Tränchen verdrückt hatten, machten wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Destination, dem als Mountainbike-Mekka bekannten Durango. Wir bezogen auf einem Campground unmittelbar an den Schienen des Nostalgiedampfzuges von Durango nach Silverton unseren Standplatz und machten uns bald einmal daran, entsprechende Fortbewegungsmittel zu mieten. Kaum war dies erledigt, hiess es rauf aufs Rad und ab zum Colorado-Trail zur ersten Bikeausfahrt. Diese führte uns zum National Forest und über gut 40 km Singletrail nach ca. 4 h zurück ins idyllische Städtchen.
Der nachfolgende Dienstag wurde als zweiter Ruhe- bzw. Reisetag genutzt, da die Wetterprognosen nicht wirklich rosig waren und wir uns ohnehin in Richtung Denver bewegen mussten (ca. 400 Miles; Durango, Pagosa Springs, Wolf Creek Pass, Walsenberg, Pueblo, Colorado Springs, Manitou Springs).
Erst am 26.04. schalteten wir eine Sightseeing-Session ein und besuchten den Garden of Gods mit seinen eindrücklichen, roten Sandsteintürmen und der westernfilmreifen Umgebung. Später hiess es die höchstgelegene Zahnradbahn der Welt (?) zu besteigen, die uns auf den über 4000 m hohen Pikes Peak bringen sollte. Leider blieb uns der Gipfel verwehrt, da es tagszuvor zu stark geschneit hatte. Aber immerhin schafften wir es auf rund 12‘000 Fuss, bevor wir nach Golden zurückkehrten, um dort zu nächtigten. Allerdings mussten wir feststellen, dass der gewohnte Standplatz ausgebucht war, und somit entschlossen wir uns, die Nacht auf einem grossen Parkplatz beim Baseballstadion zu verbringen. Zum Abendessen ging es dann zu einem super Mexikaner. Völlig überfressen wurden wir gegen 02:30 Uhr durch lautes Klopfen aus den Träuumen gerissen und höflich, aber bestimmt von einem uniformierten Gesetzeshüter daran erinnert, dass wir auf dem öffentlichen Parkplatz nichts verloren hätten und bis Mittag verschwunden sein müssten – immerhin durften wir bis dahin bleiben.
Glücklicherweise war mittlerweile auf „unserem“ Campground wieder ein Standplatz frei geworden und wir konnten uns für den letzten Tag dort installieren, um nach dem Abschlussprogramm in aller Ruhe die Abreisevorbereitungen treffen zu können (Wäsche machen, packen und Wohnmobil rückgabebereit herrichten). Rony entschloss sich, Denver einen Besuch abzustatten, der Rest der Truppe besorgte sich erneut Bikes und nahm den Lookout Mountain in Angriff. Nach einem Besuch des Buffalo Bill Grabes ging es über den Chimney Gulch Trail (Singletrail) spektakulär talwärts und zurück auf den Campground. Es folgten ein weiterer kulinarischer Leckerbissen mit Buffalo-Steaks, ein Abstecher in Whiskey-Lokale und ein erstmaliges Erwachen mit Lederallergie (komischerweise habe ich immer, wenn ich mit angezogenen Schuhen aufwache, Kopfweh).
Am Freitag mussten wir dann zunächst das Wohnmobil abgeben. Der Vermieter brachte uns zum Flughafen, von wo aus wir mit dem Zug noch kurz für einen Abstecher nach Denver gelangten, um die verbleibende Zeit bis zum Abflug Richtung Island zu überbrücken.
Nach zwei langen Flügen (Reykjavik; Zürich) kehrten wir schliesslich müde, aber wohlbehalten, zufrieden und voller Freude ob der vielen tollen, neuen Eindrücke und Erfahrungen ins Ländle zurück.
Dem LAV und insbesondere Nikolaus Frick als Initiator bzw. Michael Bargetze als Organisator und bestens ortskundiger Bergführer gebührt für die Ermöglichung dieser wunderbaren Reise ein riesengrosses Dankeschön!
Denn wie es schon im Titel hiess: You can’t buy happiness, aber an diesen perfekt organisierten, strahlenden Sonnentagen in Colorado waren wir sicher ganz nah am bzw. mitten drin im Glück!
Rolf Sele