5. bis 11. März – Skitourenwoche in Matrei
Nach einer problemlosen Anreise war unsere kleine Gruppe, Annelies, Antonio, Dietmar, Albin und Werner gespannt auf die erste Tour, die unser Bergführer Hubert uns vorschlug: „Wir schauen das Wetter am Morgen an und dann entscheiden wir“.
Das Wetter war mit leichtem Nebel nicht besonders vielversprechend. Wir fuhren zum Felbertauern-Südportal (1632 m), unserem Ausgangspunkt. Dort erwartete uns Schnee und wir konnten zuerst über einen Forstweg und dann über schöne Hänge zum „Grünen See“ und weiter zum „Schwarzen See“ auf unseren ersten Gipfel, den Hochgasser auf 2922 m, aufsteigen. Nebel und Wind liessen uns aber bald aufbrechen. Je weiter wir ins Tal kamen, umso besser wurden die Sichtverhältnisse. Wir konnten bis zum Tauernhaus abfahren und dort die Tour gemütlich ausklingen lassen.
Am Dienstag ging Hubert davon aus, dass im Süden die Verhältnisse besser sind. Wir fuhren ins Defereggental auf den Stallersattel (1943 m). Dort erwartete uns Sonne und eine winterliche Traumlandschaft mit etwas Neuschnee. Durch das schöne Hochtal der Stalleralm ging es auf die Rote Wand auf 2818 m. Die letzten Meter zum Gipfel mussten wir die Ski leider wieder im Nebel tragen. Für die Abfahrt hatte sich Hubert die schönen Hänge ins Antholzertal ausgesucht. Zuerst wieder eine Tragepassage im Nebel nach unten. Aber der Schnee war super, und je tiefer wir kamen, umso besser wurde auch die Sicht. Wir fuhren bis zur Passstrasse und stiegen von dort nochmals 270 Hm zur Oberseehütte auf.
Ins Grossglocknergebiet ging es dann am Mittwoch. Wir fuhren nach Kals, von dort zum Lucknerhaus und starteten auf 1920 m. Zuerst ging es über einen Karrenweg, dann über Wiesengelände, und dann über flache und steile Stufen auf das Böse Weibl (3119 m) hinauf. Beim Skidepot und auf dem schmalen ausgesetzten Grat zum Gipfel blies der Wind dann aber so stark, dass wir nach kurzer Pause abfuhren. Die lange Abfahrt mit Pulverschnee und grossen Rinnen, die wir wie in Halfpipes durchschwingen konnten, waren ein ganz spezielles Skivergnügen. Im untersten Teil der Abfahrt war dann etwas „Schneesuchen“ und Skitragen notwendig. Wir nahmen dies gerne in Kauf und liessen im Lucknerhaus die schöne Tour, zurecht eine der Paradetouren in dieser Gegend, ausklingen.
Laut Wetterbericht versprach der Donnerstag der schönste Tag der Woche zu werden. Deshalb waren auch 1500 Höhenmeter angesagt! Einen kleinen Haken hatte die von Hubert vorgeschlagene Tour: Es müssen 5 km Talsohle durchs Gschlösstal durchschritten werden, bevor es merklich aufwärts geht. Ausgangspunkt war das Tauernhaus auf 1511 m. Bei leichtem Schneefall ging es ins wildromantische Gschlösstal. Nach Innergschlöss hatten wir ca. 180 Hm und es ging nun richtig aufwärts, zuerst über einen Pfad und Erlengürtel, bevor wir auf freies Gelände kamen. Inzwischen schien auch wie versprochen die Sonne! Mit der Sonne im Rücken stiegen wir über die weiten Hänge der Ochsenalm. Der Nachteil der Sonne: Der Schnee klebte an den Fellen und es gab einige Pausen, um diesen abzukratzen und die Felle zu wachsen. Nach ca. 4,5 Stunden Aufstieg erreichten wir den Wintergipfel der Roten Säule (2993 m). Das Wetter war sonnig und warm, so dass wir nun auch essen und trinken und die herrliche Bergwelt geniessen konnten. Bei der Abfahrt fand unser super Führer wieder die besten Hänge. Oben Pulver, unten Frühjahrsschnee. Der schmale letzte Weg durch den Wald war etwas mühsam. Und auch die 5 km zurück zum Tauernhaus mit einigen Schiebepassagen waren nicht ohne, aber die schöne Tour war alle Anstrengungen wert.
Am Freitag die Abschlusstour, und wieder ein anderes Tal: Das Virgental. Nach einer kurzen Anfahrt erreichten wir am Ende der Strasse von Virgen/ Welzelach einen kleinen Parkplatz. Die ersten 150 Hm waren mühsam. Wir mussten die Ski über einen steilen Waldweg und zum Teil über umgefallene Bäume tragen. Nachdem wir endlich unsere Ski anschnallen konnten, kam leichter Schneefall auf. Wieder klebte der Schnee an den Fellen und wir mussten einige Pausen einlegen. Bei sich wechselnden Verhältnissen, Nebel, leichter Schnee und auch Sonne erreichten wir auf 2656 m den Berger Kogel. Mit Sonne konnten wir wieder den Gipfel geniessen. Hubert, unser erfahrener Führer, fand bei der Abfahrt wieder einmal die schönsten, unversperrten Pulverschneehänge. Fazit aller Teilnehmer nach dieser Woche: Wir hatten eine tolle Tourenwoche und es fällt schwer, eine Tour zu favorisieren. Alle waren schön und speziell.
Werner Büchel