18. Februar - Tscheischhorn 3050m
In Vaduz noch bewölkt, ab Chur bereits Sonnenschein.
Ab dem Parkplatz vor Pürt trugen wir die Ski 7 Minuten vom Parkplatz zum Averser Rhein hinunter. Man hätte auch fahren können. Aber mit aufgezogenen Fellen ein heikles Unterfangen.
Der Schnee war von der Nacht her gefroren. Da die Spur im ersten Steilstück flach angelegt war, konnten wir ohne Harscheisen aufsteigen. Nun mussten wir die „Autobahn“ Richtung Grosshorn verlassen und eine eigene Spur legen. Wir zogen unsere Spur so tief als möglich ins Pürder Tälchen hinein. Gegen Ende der Flachetappe war der Schnee so hart gefroren, dass wir uns entschieden, die Harscheisen zu montieren. Die zu querenden Hänge waren über 30° steil.
Nein, einfach ist es nicht, steile Hänge zu queren. Vor allem wenn der Schnee gefroren ist. Stöcke, Handschuhe, Thermos und sogar Helme machen sich gerne selbständig.
Beim nun anschliessenden Steilhang zur Pürder Furgga hinauf wären die Harscheisen nicht nötig gewesen. Hier lag feiner Pulverschnee. Beste Verhältnisse für die kommende Abfahrt liessen unsere Freude steigen.
Oben auf dem Grat der Pürder Furgga war der Gipfelhang gut einzusehen. Noch steiler als die bisherigen Hänge! Der Schnee sah griffig und kompakt aus. Flächig verteilt über den Hang lagen Schneeballen aus gefrorenem Nassschnee aus den Vortagen. Glücklicherweise brach die gefrorene Schneedecke immer ein wenig ein. So ergab es eine breite und standfeste Spur.
Während der Durchquerung des Gipfelhanges konnten wir die ersten Skibergsteiger auf dem Gipfel erkennen. Sie waren von Juppa her aufgestiegen. Ein etwas einfacheres Gelände mit Schlussaufstieg über einen Grat zum Gipfel. Gepaart mit der Abfahrt nach Pürt eine sicher lohnende Überschreitung. Vielleicht im nächsten Winter….
Wir genossen nun unsere Gipfelrast bei milden Temperaturen und Windstille. Einfach herrlich. Abfellen und Ski wachsen. Zumindest ich. Fluorfrei natürlich. Respektvoll und vorsichtig fuhren wir die Gipfelflanke zum Grat hinunter. Neben den gefrorenen Schneebällen eine Pulverschneeauflage. Wunderbar. Ebenfalls im Steilhang auf der Nordseite. Schöner Pulver. Leicht zu fahren.
Doch nun kam wieder die Flachetappe. Schwaches Aufsulzen. Die alten Spuren noch gefroren. Nun denn, Vollgas durch? Hoppla, nicht so übermütig. Beim Aufstehen versank ich immer mehr im griessig umgewandelten Schnee. Ein schlechter Aufbau für den Frühling. Hier wird es mit der Tageserwärmung sicher lebendig!
Meine Teilnehmenden konnten es besser. Schon erreichten wir wieder die „Autobahn“ vom Grosshorn. Hier war die Schneeoberfläche hart wie bei einer Skipiste. Griffig, aber sehr verfahren. Fast vibrierte es die Plomben aus den Zähnen. Von unten ab dem Averser Rhein hatten wir nochmals einen kurzen Gegenanstieg zum Bus hinauf.
Ein wenig müde, aber zufrieden genossen wir im Restaurant unser wohlverdientes Erfrischungsgetränk. Wir haben ja auch alle sich selbständig gemachten Sachen – Skistock, Handschuh, Helm – gefunden. Nur der Thermos, diesen wird vielleicht der Alphirt finden. Wir wünschen ihm viel Freude damit.
Herzlichen Dank den Teilnehmenden für ihre Disziplin und leuchtenden Augen.
Peter Frick