25. September - Scopi 3190 m
Für diese Tour sind lediglich vier Anmeldungen eingegangen. Woran könnte das liegen? Eher zu weite Anfahrt bis auf den Lukmanierpass? Kein vielversprechender Name? Oder viele Vereinsfeste im FL? Wie auch immer, für uns hat es gepasst.
Die Wetterprognose versprach am Samstag besseres Wetter als am Sonntag. Grundsätzlich wäre für den Scopi mit Auf- und Abstieg über den Normalweg das Wetter egal. Für die Weitsicht lohnt sich die Besteigung bei klarem Himmel auf jeden Fall.
Im Hinblick auf eine schöne Weitsicht habe ich die Teilnehmer am Freitag angerufen, ob es ihnen möglich sei, bereits am Samstag auf Tour zu gehen. Hierbei haben mir zwei Teilnehmer auch die Teilnahme am Sonntag, wegen eines Familienanlasses, abgesagt. Nun waren wir noch zu zweit. Herbert und ich.
Wir trafen uns am Samstagmorgen beim vereinbarten Treffpunkt und fuhren zum Parkplatz auf der Staumauer beim Lukmanierpass. Da hier derzeit eine Baustelle in Betrieb ist, war die Wegfindung durch die Baustelle ein wenig tricky. Denn der Bergweg startet etwa auf halber Länge der Galerie. Dann war die Wegfindung bis auf den Scopi ein Einfaches. Einfach steil hinauf. Auf den letzten Höhenmetern hatten wir noch ein paar Schneefelder zu queren. Nach gut drei Stunden standen wir auf dem Gipfel. Eine mondäne Landschaft. Webcams, Antennen, Unterkunftsbauten und eine sich ewig drehende Radaranlage.
Das Tessin unter einer Wolkendecke. Die Sicht zum Basodino, Finsteraarhorn, Eiger, Oberalpstock, Tödi, Adula ... und weiteren 1000 Gipfeln, einfach grandios.
Nach unserer Rast stiegen wir nordseitig in die Scharte gegen den Piz Miez ab. Ab hier weglos in nordwestlicher Richtung weiter über Blockgelände zu Punkt 2698. Weiterhin weglos bis zur aufgelassenen Mittelstation der militärischen Luftseilbahn. Die Mittelstation wird seitdem von den Geissen als Wetterschutz genutzt. Ab hier auf gutem Weg im Zickzack zwischen den Lawinenverbauungen hinunter zur Staumauer. Für diesen Abstieg benötigten wir ein wenig mehr Zeit als für den Aufstieg. Das gab aber der ganzen Tour eine feine Würze.
Alles in allem eine ordentliche Tour, wo die Sinne des Bergsteigers benötigt werden. Danke, Herbert, für die angenehme Begleitung.
Peter Frick