Rückblick

Charlotte und Fredi begrüssten 24 Leute bei der Haltestelle Tunnel, und sofort ging es nordwärts der Weide entgegen, wo die Herde von Sücka stand. Von dort umrundeten wir Grosssteg, und ein Teil von uns machte sich noch auf den Weg um Kleinsteg. Das Wetter war uns gnädig und so war es ganz gemütlich auf der Terrasse beim Bergstübli. Um 4 Uhr zog es uns heimwärts.
Was mir an diesem Tag am meisten auffiel, war aber, dass die Herde von Sücka – im Gegensatz zu früher - keine komplette Braunviehherde mehr war. Nun bestand sie fast zur Hälfte aus Fleckvieh, etwa prächtige Simmentaler oder schöne Rotfleckkühe mit grossen Eutern. Somit waren neben Treicheln, die das Braunvieh trug, auch ebenso viele Kuhglocken des Fleckviehs dabei. Dabei erinnerte ich mich, wie es mir früher einmal ergangen war, als ein Kanadier bei uns zu Besuch war: Ich wollte ihm interessante Orte und Bauten in Liechtenstein zeigen, aber als wir in Gamprin aus dem Auto stiegen, machte mein Kanadier einen urplötzlichen Satz über den Zaun und rief: „Wow!“ Zufälligerweise stand denn da eine Kuhherde am Weiden. Dennoch versuchte ich, meine vorbereitete Rede über altes Gemäuer zu halten, natürlich ohne Erfolg: Er nämlich plapperte schon los über Cowbells (Kuhglocken) und über die Farm seines Vaters, die ungefähr gleich gross war wie das ganze Ländle.
Paul Bolliger