Details
Zusammen mit Kindern werden wir die imposante Engadiner Bergwelt entdecken und unter der fachkundigen Leitung von Bergführer Andreas Zimmermann die pädagogischen und technischen Grundlagen des Familienbergsteigens kennen lernen.
- Zielgruppe: Familien (mind. eine erwachsene Person; Mutter, Vater, Gotta, Götti….) mit sportlichen Kindern ab 9 Jahren
- Anforderung: Gute Kondition, Erfahrung in den Bergen und keine Höhenangst
- Programm:
1. Tag:
Anreise ins Engadin, Klettersteig Pontresina oder Piz Trovat, Übernachtung Berghaus Diavolezza
2. Tag:
Gletschertour und Abstieg zur Bovalhütte mit Eisklettern im Gletschereis, Steigeisen- und Pickeltechnik und Spaltenrettung, Übernachtung Bovalhütte
3. Tag:
Abstieg Bovalhütte, am Morgen Felsausbildung und klettern mit hohen Schuhen im Klettergarten Morteratsch, Gehen am kurzen Seil „Glacéessen“ in Pontresina, mit der Pferdekutsche zum Hotel Roseg, anschliessend Aufstieg zur Tschiervahütte und Vorbereitung für Hochtour Piz Morteratsch, Übernachtung Tschiervahütte
4. Tag:
Hochtour auf den Piz Morteratsch, Abstieg über Hütte und weiter zum Hotel Roseg, mit der Pferdekutsche zurück nach Pontresina, Heimreise
- Unterkunft: 1x Diavolezza, 1x Bovalhütte, 1x Tschiervahütte inkl. Halbpension
- Kosten: Erwachsene CHF 540.— , Kinder CHF 210.— für LAV-Mitglieder (Nichtmitglieder-Zuschlag ist jeweils direkt vor Ort zu entrichten)
- Kosten zusätzlich: Anreise, Bergbahn Diavolezza und Pferdekutsche, Extras auf den Hütten (Getränke etc.)
- Ausrüstung: Liste folgt
- Anmeldung: bei Michaela Rehak-Beck, Telefon: 079 355 57 10 oder E-Mail:
Rückblick
Donnerstag, 4. August
Bei schönem Wetter konnte die gut 20-köpfige Gruppe in die Familien-Bergsteigen-Woche starten. Den ersten Halt machten wir in Pontresina, wo ein Klettersteig auf uns wartete. Das Wissen rund um das Anseilen wurde uns vom Bergführer Andreas vermittelt. Erfolgreich schafften wir samt den motivierten Kindern diese erste Herausforderung in wunderschöner Natur und liessen uns anschliessend eine feine Glace schmecken. Die Reise ging weiter zur Talstation der Luftseilbahn Diavolezza. Die Seilbahn brachte uns zum Berghaus, in dem uns die erste Nacht im Massenlager bevorstand. Die wunderbare Aussicht auf die imposante Bergwelt und den Gletscher haben wir sehr genossen, wie auch das ausgezeichnete Abendessen. So ging der erste Tag unseres Abenteuers zu Ende.
Sandra Bucher
Freitag, 5. August
Als wir am Morgen in den Frühstückraum der Diavolezza-Hütte kamen, erwartete uns ein wunderbar abwechslungsreiches Frühstück an einer langen Theke, welches wir uns ausgiebig schmecken liesen. Wir hatten es nicht eilig, da der Wetterbericht leider recht hatte, es regnete in Strömen! Aber wir liesen uns nicht entmutigen. Fleissig übten wir mit Bergführer Andreas im Trockenen die verschiedenen Knoten zum Anseilen, damit wir sicher über den Pers-Gletscher wandern konnten. Um 10.30 Uhr starteten wir diese Tagesetappe zur Boval-Hütte. Komplett in Regenbekleidung gehüllt liefen wir abwärts über die Gletschermoräne, dort angekommen montierten wir die Steigeisen und bildeten eine Seilschaft jeweils innerhalb einer Familie. Auch unser Bergführer hatte seine zwei Kinder und seine Frau mit dabei. Wir erfuhren einiges über den Gletscher und seine Gefahren, auch mussten wir uns zuerst an das Gehen mit Steigeisen an den Füssen gewöhnen. Obwohl wir die Hütte fast immer vor Augen hatten, dauerte es doch gute vier Stunden, bis wir dort ankamen. Wir zogen sofort unsere nassen Sachen aus und verteilten sie in der ganzen Hütte zum Trocknen. Der freundliche Hüttenwirt kochte ein feines Menü für uns, Geschnetzeltes mit Pilzen und Kartoffelstock. Müde und mit vollem Bauch krochen wir in unsere Hüttenschlafsäcke und schliefen sofort ein.
Laurenz Luz, 12 Jahre
Samstag, 6. August
Am Samstag erwartet uns ein sonniger Tag. Alle sind gut gelaunt und voller Tatendrang. Nach dem Frühstück wandern wir von der Bovalhütte talauswärts zum Klettergarten Morteratsch. An den Rucksäcken baumeln noch letzte nasse Handschuhe und auch der Aufenthalt im Klettergarten wird noch zum Trocknen diverser Utensilien genutzt – unser Lagerplatz bietet ein buntes Bild. Nach einer kleinen Stärkung gibt es zwei Übungseinheiten: „Klettern mit hohen Schuhen“ und „Gehen am kurzen Seil“. Mit wachsamem Auge beobachtet Bergführer Andreas unsere Knotentechnik, überprüft Seillängen und gibt wertvolle Tipps. Unsere 6 Familienseilschaften haben das Einbinden schon ganz gut im Griff und auch das Klettern über das Felsbändchen meistern alle mit Bravour. Anschliessend nützen v.a. die Kinder die Zeit, um noch einige Kletterrouten auszuprobieren, bevor wir mit unseren Autos (Danke an unsere Chauffeure Thomas und Christian!) von Morteratsch nach Pontresina fahren. Von dort lassen wir uns von 2PS das Val Roseg hineinkutschieren – eine Stunde Erholung vor der letzten Tagesetappe, dem Aufstieg zur Tschiervahütte. Die Hütte ist an diesem Abend gut belegt und wir müssen schauen, dass unsere Gruppe ihre Siebensachen an einem gemeinsamen Ort verstaut, damit es am Sonntag Früh kein Chaos gibt. Nach einem feinen Z’Nacht (Kartoffelstock und Rindsgeschnetzeltes) packen wir unsere Marschrucksäcke und schlüpfen dann ziemlich schnell unter unsere Decken, denn es steht uns eine kurze Nacht bevor.
Magdalena Burtscher-Beck
Sonntag, 7. August
Am Sonntag werden wir schon um 3.45 Uhr geweckt, denn um 4.00 Uhr gibt es Frühstück und um 5.00 Uhr ist Abmarsch zum Piz Morteratsch. Nachdem am Abend zuvor die Rucksäcke schon gepackt wurden, sind wir ziemlich fix und können die Tour ausgerüstet mit Stirnlampen pünktlich in Angriff nehmen. In der Dämmerung steigen wir in Familienseilschaften auf über steiniges Gelände bis zum Anfang des Schnees, wo wir die Steigeisen anziehen. Immer höher hinauf führt uns die Spur, die Luft wird merklich dünner. Über dem Grat stürmt es recht heftig bei sonst besten Wetterverhältnissen mit ungetrübtem Sonnenschein. Gegen 9.30 Uhr ist der Gipfel erreicht und wir geniessen die herrliche Aussicht u.a. auf Biancograt und Piz Bernina. Nach einer kurzen Pause mit Stärkung nehmen wir den Rückweg zur Tschiervahütte wieder unter die Füsse. Kurz nach Mittag kommen wir dort an, sind glücklich über die Eindrücke und unsere Leistung. Wir packen unsere restlichen Utensilien zusammen und machen uns auf den Weg talabwärts zur Pferdekutsche, welche uns wieder zurück nach Pontresina bringt, von wo wir mit den Autos die Rückreise ins Ländle antreten. Wir danken unserem Bergführer Andreas Zimmermann für seine Geduld und die gute Leitung während diesen vier erlebnisreichen Tagen!
Claudia Lampert-Beck