Details
Der Zustieg ab der Sustlihütte führt über einen schönen Bergweg zum Stössenfirn. Über den Stössensattel ist Kletterkönnen nötig. Ab dem Stössensattel führt ein felsiger Bergweg den Grat entlang auf den Gipfel.
Aufstieg ab Sustlihütte 800 Hm, Abstieg 800 Hm, Distanz ca. 5 km, Zeitaufwand ca. 3.5 Std.
- Am Freitagnachmittag ist die Anreise bis vor den Sustenpass und der Zustieg über den Leiterliweg zur Sustlihütte geplant.
- Am Samstag steht eine einfache, aber sehr luftige Klettertour (4a) auf den Trotzigplanggstock im Programm. Für den Zustieg über den kleinen Gletscher sind Steigeisen nötig. Geübte Kletterer können die Klettertour in Bergschuhen begehen. Sportliche Kletterer können zusätzlich die elf Seillängen auf den Wichelplanggstock anhängen. Der Wichelplanggstock (4c) ist nur für selbständige, eingespielte Seilschaften geeignet. Für diesen Tag ist Seilhandhabung und Klettererfahrung im Nachstieg nötig.
- Für den Sonntag ist die Grassen-Tour geplant. Bei guten Verhältnissen und homogener Gruppe bietet sich eine schöne Variante durch die Grassen-Südwand (3b) an. Abstieg über den Normalweg entlang dem Grat bis zum Stössensattel. Hier Abklettern auf den Stössenfirn. Über den Firn zum Bergweg und weiter zur Sustlihütte. Schlussabstieg zum Auto und Heimfahrt.
- Ausrüstung: Helm, Klettergurt, Steigeisen, Pickel oder Stöcke, (ev. Kletterschuhe). Klettermaterial in Absprache nach der Anmeldung.
- Die Teilnehmerzahl ist begrenzt!
Tourenleitung: Peter Frick, Tel. 384 28 05, E-Mail:
Rückblick
Sechs Bergfreunde trafen sich am Freitag um 06.30 Uhr in Vaduz. Entgegen der Ausschreibung wurde der Freitag ebenfalls schon voll genutzt, ganz zur Freude von Barbara, Larissa, Carsten, Benjamin und mir selber, hatte Peter doch das Programm dem schönen Wetter zuliebe etwas ausgedehnt.
So wurde noch kurz die Ausrüstung geprüft, ob für die geplanten Touren auch genügend Material vorhanden ist, und in den organisierten VW-Bus umgeladen. Gemütlich ging es dann über den Sattel in Richtung Gotthard und ab Wassen ins Meiental zur Sustlibrücke (1907m), unserem Ausgangspunkt. „Krempel“ aus dem Auto, Bergschuhe an die Füsse und los geht’s über den schönen «Leiterliweg» in rund einer Stunde zur exzellent bewarteten Sustlihütte SAC (2257m). Nachdem das «überflüssige» Material auf der Hütte abgeladen wurde, ging es auch schon in Richtung «Chanzelgrat» (2444 m), den wir gut eine Stunde später erreichten. Drei Seilschaften machten sich dann gemütlich an die schöne und einfache Kletterei im maximal 3. Grad. Kurze Felsaufschwünge und flachere Gehpassagen wechselten sich schön ab und nach rund 2,5 Stunden erreichen wir das Ende der Route. Eine tolle Kletterei zur Einstimmung auf den folgenden Tag. Auf dem Rückweg nutzen wir noch einen der zahlreichen Klettergärten. Den restlichen Nachmittag/Abend liessen wir bei sehr gutem Essen und einem Jass (und Kartentricks) ausklingen.
Samstag
Peter hatte den Wecker auf 5.15 gestellt und uns sanft aus den Federn gelockt. Der Tag versprach wiederum sehr schönes Wetter und etwas anspruchsvollere Kletterei am «Trotzigplanggstock» (2954 m). Nach dem Frühstück starteten wir um ca. 6.20 Uhr von der Hütte. Auf schroffen Wegen ging es hoch in Richtung eines grossen Firnfelds, an dessen Rand wir die Steigeisen montierten. Es war zu dieser frühen Stunde noch recht kühl und der Schnee bildete eine harte Unterlage. Angekommen auf dem kleinen sonnigen Sattel, der für sich schon einen wundervollen Tiefblick auf den Wichelplanggfirn bot, rüsteten wir uns für die bevorstehende Kletterei aus. Die erste Seillänge (SL) gestaltete sich einfach und war ideal zum Aufwärmen. Je länger die Kletterei dauerte (insgesamt 11 SL), desto luftiger und anspruchsvoller wurden die Aufschwünge. So kostete es mich als Neuling dann und wann doch ein wenig Überwindung, ganz nach dem Motto „einfach nicht runter schauen“. Ich war aber bei Peter als meinem Seilpartner in den allerbesten Händen und alles verlief problemlos. So meisterten am Ende alle die elf SL ohne grosse Schwierigkeiten und kurz vor Mittag standen wir am Gipfel. Zurück ging es über drei Abseilpisten und einen kurzen Weg zum kleinen Sattel, an dem wir einen Teil unserer Ausrüstung deponiert hatten. Der Abstieg über das Firnfeld und ein nettes, steiles Schnee-Couloir war ohne Steigeisen machbar, da der Schnee sich schon aufgeweicht hatte. Der Klettergarten fiel an diesem Tag aus, da alle genug hatten. Den Nachmittag haben wir dann gemütlich, schlafend oder lesend ausklingen lassen und uns am sehr feinen Nachtessen erfreut.
Sonntag
Da der Wetterbericht für Sonntag Regen voraussagte, war das Frühstück schon um 5.15 für uns bereit. Der Himmel war wolkenverhangen und teilweise dunkel. Geplant war, den Gipfel des «Grassen» (2946 m) über dessen Südwand (3a) zu erklimmen. Nach intensivem Studium der Wolken, einem Gespräch mit dem Hüttenwart und der Konsultation des Wetterradars entschied Peter, den Grassen über die Normalroute zu begehen und das Klettervergnügen auszulassen – dies erwies sich später als goldrichtig. So konnten wir planmässig um 6 Uhr in Richtung Gipfel aufbrechen. Es ging über den Stössenfirn und den Stössensattel weiter auf dem Firnalpelfirn zum Gipfel des Grassen, den wir um 8.40 Uhr erreichten. Da der Wind schon ordentlich auf sich aufmerksam machte und die Wolken teils bedrohliche Farben aufwiesen, war die Gipfelrast von kurzer Dauer. Der Abstieg erfolgte auf der Zustiegsroute zurück zur Hütte, die wir um kurz vor 11 Uhr erreichten. Nach einer Pause auf der Terrasse packten wir unsere Rucksäcke und machten uns bei einsetzendem Regen auf zurück zum Parkplatz.
Ein sehr gelungenes Wochenende. Der besondere Dank gilt Peter für die perfekte Organisation, die umsichtige Planung und Tourenleitung. Ein weiterer Dank gilt der tollen Gruppe. Wir hatten viel Spass und Freude – hoffentlich bald wieder!
Bernhard Elkuch