Details
Für eine Teilnahme wird gehen am Seil mit Steigeisen vorausgesetzt. Technisch unschwierig, jedoch wegen der grossen Höhe dennoch gute Kondition nötig. An allen Tagen sind ca. 1000 Hm, 3 1/2 h Aufstieg zu bewältigen.
- Programm:
Für Samstag ist die Überschreitung vom Gwächtenhorn 3404 m, im Programm. 150 Hm tiefer als das Sustenhorn, dafür eine schöne, weite Rundtour. Als Ausgleich kann mit leichtem Rucksack die Tour unternommen werden. Der Rundblick ist nur gegen Osten, wegen dem höheren Sustenhorn begrenzt.
Am Sonntag besteigen wir das Sustenhorn 3502 m. Der höchste Gipfel in der Bergkette. Bei guter Sicht wird ein grandioses Panorama geboten. Abstieg auf gleicher Route zur Hütte und ins Tal. Alle drei Gipfeltouren führen über Gletscher.
Für das Bergwochenende werden Helm, Klettergurt, Klettersteigset, Schraubkarabiner, 1 m Reepschnur, steigeisenfeste Bergschuhe mit angepassten Steigeisen und Pickel benötigt. Ferner alles nötige für drei Tourentage und zwei Hüttenübernachtungen (seidener Hüttenschlafsack). Lunchs können auf der Hütte (www.tierbergli.ch) bestellt werden.
- Die Kosten für die Fahrt (je nach Route 360 oder 430 km) und Parkplatz. werden durch die Anzahl Teilnehmer geteilt. Die Übernachtung mit Halbpension kostet CHF 65.00 pro Person und Nacht für LAV- Mitglieder. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
- Treffpunkt/Abfahrt um 7:30 beim Stadion- Parkplatz in Vaduz
Tourenleiter: Peter Frick, E-Mail: , Tel. 384 28 05
Eckdaten:
Rückblick
14 ambitionierte HochtourengeherInnen vom LAV haben sich zwei schöne Hochtouren am Sustenpass/Zentralsschweiz vorgenommen: das Gewächtenhorn (3420 m) und das Sustenhorn (3503 m) stehen auf dem Programm.
Ich steige am Bahnhof Erstfeld, wohin ich morgens aus Luzern kommend angereist bin, in den LAV Bus zu. Das Wetter zeigt sich am Freitag zunächst von seiner ungemütlichen Seite. Je näher wir in Passnähe kommen, desto mehr geht der Regen in Schnee über. Am Sustenpass stehen einige Autos quer, Motorräder mussten zwangspausieren. Sogar ein Schneeräumfahrzeug ist im Einsatz! Es fühlt sich wie Winter an. Doch Peter bringt den LAV Bus mit besonnener und umsichtiger Fahrweise sicher ans Ziel.
Am Parkplatz des Steingletschers angelangt, tauchen wir die Rücksäcke in Regenhüllen ein und rüsten uns mit wetterfester Kleidung zum Aufstieg. Das Material wird nochmals geprüft: Pickel, Steigeisen eingepackt? Dann geht es auch schon los.
Der Aufstieg zur Tierbergli-Hütte auf 2795 m Höhe gestaltet sich mit den „winterlichen Bedingungen“ schwieriger als im trocken Zustand. Es besteht Rutschgefahr auf den schneebedeckten Felspassagen. Doch mit konzentrierten Schritten und den Instruktionen der beiden erfahrenen Tourenleiter Peter und Urs meistert die Gruppe die ersten 850 Höhenmeter mit Bravour.
Bis zum anderen Morgen gibt es etwa 10 cm Neuschnee, der dritte größere Kälteeinbruch in diesem Sommer, wie die zwei jungen Hüttenwirtinnen später berichten.
In der Hütte angekommen, hängen wir die feuchten Sachen im Keller auf. Später starten wir beim Abendessen mit einem Weisswein-Apéro noch einmal offiziell in das Hochtourenwochende.
Ein gelungener Auftakt in zwei erlebnisreiche Tourentage.
Magdalena
Tag 2: Gwächtenhorn Nach dem Frühstück ging es endlich los. Wir wurden in drei Seilschaften eingeteilt und bei dichtem Nebel sowie 30-50 cm Neuschnee machten wir uns auf Richtung Gwächtenhorn (3420 m). Langsam ging es vorwärts, die ersten Spuren hinterlassend und zum Teil mit nicht einmal Sicht bis zur vorderen Seilschaft. Den richtigen Weg zu finden erwies sich als sehr schwierig. Dadurch machten wir noch eine Zusatzschlaufe, bis wir endlich einen atemberaubenden Blick auf den Gipfel werfen konnten. Oben angekommen, waren wir begeistert von dem unglaublich schönen Bergpanorama. Gott sei Dank durften wir uns an dieser herrlichen Natur erfreuen. Wir sahen Sustenhorn, Matterhorn und Eiger, um nur einige Berge zu nennen. Besonders für uns Hochtouren-Neulinge auf einem Gletscher war das ein ganz besonderes Erlebnis. Jedoch wurde uns auch bewusst, dass wir die Achtung und den Respekt der Natur gegenüber nie verlieren dürfen, so schön und faszinierend sie sich uns auch zeigt! Sie wird immer stärker sein als wir Menschen. Ein kleiner Fehltritt kann tödlich enden. Deshalb sind eine gute Ausrüstung, Vorbereitungsarbeit sowie körperliche Fitness Voraussetzung für eine Hochtour mit Gletscherüberquerung. Die Gefahren der Gletscherspalten sind nicht zu unterschätzen, besonders bei Neuschnee.
Mit einem Rucksack voll Erfahrungen, jedoch auch unvergesslichen Erlebnissen sind wir am Sonntag wohlbehalten und zufrieden nach Hause zurückgekehrt. Ein herzliches DANKESCHÖN an unseren Tourenleiter Peter Frick. Seine ruhige und angenehme Art sowie seine ansteckende Begeisterung für unsere schöne Natur hat uns allen wohl getan.
Sandra Thöny und Elisabeth Schierscher-Beck
Tag 3: Sustenhorn, 3503m
Nach einer kurzen Nacht klingelte um 4:15 Uhr der Wecker. Da der Rucksack bereits teilweise für die heutige Hochtour gepackt war, hiess es nun schnell anziehen und ab zum Frühstück. Gespannt, was uns heute erwarten würde, machten wir uns in den gleichen drei Gruppen wie am Vortag auf den Weg. Um ca. 5:15 starteten wir mit Stirnlampen ausgerüstet zum Sustenhorn. Das Wetter war bedeutend besser als am Vortag, jedoch nicht ganz nebelfrei, was die Wegfindung abermals etwas schwierig gestaltete. So zogen wir unsere Tour trotz einem Umweg um die Gletscherspalten und einigen zusätzlichen Höhenmetern in der vorgesehenen Zeit durch. Als wir auf dem Gipfel angekommen waren, erstrahlte in herrlichem Sonnenschein das eindrückliche und verschneite Kreuz. Doch die verschwitzen Kleider vom Aufstieg und der etwas zügige Wind hielten uns davon ab, die tolle Ausschicht länger zu geniessen. Nachdem die Gipfelfotos gemacht waren und wir uns gestärkt hatten, ging es – bereits etwas durchgefroren – relativ schnell auf den Abstieg. Beim Rückweg hielten wir uns an die bereits vorhandenen Spuren. Jedoch kreuzten noch einige Gletscherspalten unseren Rückweg, was uns mit den mittlerweile gestiegenen Temperaturen zusätzlich einheizte. Bei der Tierberglihütte angekommen, packten wir unsere restlichen Sachen ein, welche bei der Hütte verblieben waren. Gleichzeitig stärkten wir uns nochmals etwas für den anstehenden Abstieg zum Auto. Heute bei besserem Wetter und mittlerweile sehr guter Sicht wurde uns erst bewusst, wie gefährlich und schwierig der Aufstieg bei Schnee und Nebel gewesen war. Der Abstieg zog sich in die Länge, daher freuten wir uns, als wir den LAV-Bus endlich erblickten und dieser immer grösser wurde, da langsam bei allen die Kräfte ausgingen. Als wir den Bus erreichten, machten wir uns auf den Weg Richtung Ländle. Dazwischen hielten wir noch kurz an, um gemeinsam einen wohlverdienten Kaffee zu trinken und über das erlebte Wochenende zu reden.
Stefanie und Stefan