Rückblick

Heurige Sommerwanderungen haben ihren Preis. Darüber waren sich die sechs Teilnehmer am Abend nach dieser vielseitigen Hochwang-Tour wohl einig. Dies zumindest, was das Wetter und dessen Folgen angeht. Aber der Reihe nach. Bei dichtem Nebel ging es zunächst auf sehr nassem Boden im bündnerischen Schanfigg ab Fatschel über Triemel hoch dem Tagesziel zu. Die schlechte Sicht im nebelverhangenen Gelände und das kniehohe nasse Grass veranlassten den Wanderleiter Erich Struger dazu, die Route neu zu bestimmen. Als sich der Nebel etwas lichtete, wurde oben der auffallende Tüfelsch Chopf kurz sichtbar, aber der Wettergott war gnadenlos und lies kaum eine Rundsicht zu. Nach gut drei Stunden waren die 1000 Höhenmeter geschafft. Und siehe da, auf dem Hochwang gab es bei sehr frischen Temperaturen doch hin und wieder einen Augenblick, der die Hoffnung nährte, dass Wolken und Nebel der Sonne Platz machen könnten. Damit war jedoch nichts, was auch Gesprächsstoff mit einer Wandergruppe des SAC aus Zürich war. Es ging nach einem kurzen Abstieg nochmals bergwärts über den Ratoserstein (2474m), danach dem Grat entlang, ehe es querfeldein im teilweise moorigen Gebiet hinunter zur Hochwanghütte (1968m) ging. Bei der Erfrischung dort erläuterte der Wirt, dass hier das grösste Flachmoor der Schweiz von sogenanntem Kapillarwasser, das heisst vom Grundwasser, versorgt wird. Zudem würden hier pro Quadratmeter über 50 Gräser wachsen. Endlich konnten die sechs Wanderfreudigen nun die Sonne und den Blick in die tolle Bergwelt geniessen, bevor es auf dem Schanfigger Höhenweg, von einer Blumenpracht umgeben, zurück zum Ausgangspunkt ging. Bei der zweiten Kaffee-Erfrischung in Fatschel wurde die Absicht geäussert, bei schönem Wetter hier dem Wettergott nochmals eine Chance zu geben.
Luda